Heuer hat zwar mit der Skifahrerei gut begonnen, aber irgendwie habe ich nie wirklich Zeit für Skitouren. Heute ist jedoch wieder mal ein Tag, an dem sich „was“ ausgeht. Zusammen mit Michi wollen wir auf den Morgenkogel rauf. Richtig fit sind wir beide nicht, Michi war am Vortag richtig lange skitechnisch am Weg, und bei mir schlägt sich die Huttlerzeit ein wenig auf die Kondi…
Um 9:00 Uhr, also relativ spät, starten wir von Aldrans aus zum Parkplatz beim Hinterlarcher in Ellbögen. Von dort müssen wir zuerst einmal die Ski eine gute Strecke tragen, denn Schnee ist nicht gerade üppig, auch nicht hier im Schneeloch im Arztal. Trotzdem wollen wir unser Glück probieren. Also heißt es zuerst einmal marschieren…

Nach ca. 20min. haben wir allerdings so viel Schnee unter den Sohlen, dass wir es wagen, die Ski anzuschnallen…

Und es funktioniert. Zwar ist gerade im Wald immer wieder ein wenig „Schneesuche“ angesagt, aber trotzdem kommen wir flott weiter.

Lange marschieren wir durch den Wald, der Schnee wird langsam immer mehr und wir bewundern schöne Schneeformationen am Weg … erstellt durch den Baumeister Wind.

Bald lichtet sich der Wald ein wenig und der Schnee nimmt zu… die Aussicht wird immer besser, der Wind hat unterwegs allerdings auch aufgefrischt.

Nachdem wir den Wald verlassen haben, sehen wir auch schon unser erstes Ziel, das Morgenköpfl. Hierher habe ich es noch nie geschafft, daher freue ich mich schon auf einen neuen Gipfel.

Wir gehen bis zu einem kleinen, windgeschützten Abhang, dort lassen wir unsere Ski zurück. Die letzten Schritte auf den Gipfel müssen wir zu Fuß machen, hier wäre ein Aufstieg mit Skiern nicht möglich. Steil fällt die Wand ins Arztal hinunter…

Hier am Gipfel machen wir eine kurze Pause, doch leider ist der Wind zu stark, um es sich gemütlich zu machen. Schon ein paar Tage sind vergangen, seit dem letzten Eintrag ins Gipfelbuch. Dieser Gipfel ist nicht überlaufen, die Aussicht aber auf jeden Fall super…

Im Hintergrund sehen wir unser eigentliches Ziel, den Morgenkogel (2.607m). Nach kurzer Beratung schreiben wir diesen aber ab, das ist heute einfach nicht drin. Also marschieren wir noch bis zum Überfallgründl (2.302), dem höchsten Punkt unserer heutigen Tour.

Der Name „Überfallgründl“ lässt meine Phantasie anspringen, aber auch später, zu Huase kann ich keinerlei Informationen zu diesem interessanten Namen finden. Am markanten Steinmandl pausieren wir nochmals, doch richtig gemütlich ist es auch hier nicht. Der Blasius ist wieder arg am wüten…

Wir ziehen uns schnell um, fellen ab und machen uns schnell aus dem Staub. Kaum haben wir ein paar Schwünge in den Nordhang gemacht, wird der Wind zum Glück weniger. Die Schneequalität ist nicht prickelnd, aber zumindest im oberen Teil relativ hart und gut zu fahren.

Bald erreichen wir den Wald, hier ist der Schnee patzig und weich, das Fahren eine echte Herausforderung. Trotz alledem macht die Fahrt doch ein wenig Spaß. Nach einer „richtigen“ Waldbahn erreichen wir die Profeglalm, auch Ochsenalm genannt. Wir machen hier eine kurze Pause, nun scheint die Sonne ein wenig, der Platz ist windgeschützt und wir genießen den feinen Moment an der Alm.

Doch wir müssen weiter, nochmals geht es durch den Wald, die Abfahrt ist nicht einfach. Dann erreichen wir den Forstweg und ab hier ist die Abfahrt zwar unspektakulär, aber zumindest nicht mehr so schwierig zu meistern. Irgendwann ist der Schnee wieder fertig und wir müssen die letzten paar hundert Meter zu Fuß laufen.

Vom Hinterlarcher fahren wir über Patsch nach Hause, beim Altwirt besuchen wir noch einen Bekannten, und essen eine Kleinigkeit.
Tourendaten
Gesamtlänge: 12,98 km
Gesamtdauer: 3:30 h
Höhenmeter: 1.088 m
Lawinenwarnstufe: 2

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