Hast du, lieber Leser, gerade ein Dejavue? Genau… schon wieder zieht es mich ins Halltal, dieses Mal mit Letu, der gerne mal das Gehen mit Schneeschuhen probieren möchte. Und da es hier noch Schnee gibt und auch nicht arg weit ist, marschieren wir los.

Der erste Teil ist wieder aper, wie ich das schon vom letzten Wochenende weiß, aber lange müssen wir nicht gehen, um den ersten Schnee zu bekommen. Vorbei an der Freiungskapelle geht es hinauf zum Bettelwurfeck, natürlich nehmen wir den Fluchtsteig, da der einfach schöner zum gehen ist.

Bald erreichen wir die zweite Ladhütte, vor der noch immer die Holzrohre der ehemaligen Soleleitung gut zu sehen sind.

Und dann sind wir endlich beim Schnee, nun ist es Zeit, die „Hilfsmittel“ anzuziehen. Letu bekommt zuerst die Grödel, ich gehe noch ohne Zusatz weiter.

Es ist aber recht rutschig, daher beschließen wir, daß Letu die Schneeschuhe anzieht und ich mir die Grödel. So geht es weiter, in Richtigung Sankt Magdalena.

Das Gehen macht Letu recht viel Spaß, und so wandern wir immer weiter rauf im Schnee. Es macht ihm so viel Spaß, daß er immer wieder Abkürzungen durch den Wald nimmt, um die Schneeschuhe richtig zu testen. Obwohl die Teile relativ groß sind, geht er super damit um.

Zuerst überlegen wir uns, ob wir noch zu den Herrenhäusern marschieren sollen, aber dann entscheiden wir uns für Sankt Magdalena, dem ehemaligen Kloster und wichtigen Stützpunkt für Wanderer.

Obwohl das Gasthaus geschlossen ist, gibt es Getränke gegen einen kleinen Obulus zu erwerben. Wir genießen eine Cola, nachdem wir uns umgezogen haben. Das habe ich das letzte Wochenende gelernt, denn da habe ich mich richtig verkühlt. Wir verweilen ein wenig an diesem wunderbaren Ort, dann machen wir uns wieder auf ins Tal.

Vorbei an der Anzweigung zur dritten Ladhütte sehen wir schon ein wenig Sonne auf dem Schnee glitzern. Super, das wird ja noch richtig fein, denke ich. Ich will mir gerade die Sonnenbrille aufsetzen, als mir siedendheiß einfällt, daß ich die wohl beim Kloster liegengelassen habe… Oje, also nochmals schnell zurück, damit ich mein feines Teil zurückbekomme.

Während Letu wartet, laufen ich nochmals hoch und finde die Brille versteckt unter der Sitzbank. Da muss sie mir wohl beim Ein- oder Auspacken runtergefallen sein. Gott sei Dank, denke ich mir, und gehe wieder zum Sohnemann.

Und dann marschieren wir unterbrechungsfrei hinaus zum Hackl, bis zur zweiten Ladhütte haben wir eine schöne Schneedecke, dann müssen wir die Schneeschuhe ausziehen und gehen über das Bettelwurfeck steil zum Halltalkraftwerk. Dort zweigen wir wieder auf den Fluchtsteig ab, nun ist es fast ein wenig frühlingshaft.

Kurz vor dem Hackl treffen wir eine Frau, mit der wir eine sehr interessante Unterhaltung über das Halltal führen. Sie kennt sich gut aus und erklärt uns einige Dinge, die wir so noch nicht wußten. Hier kann man echt immer wieder was lernen, über dieses ehemals so wichtige Tal für Tirol.

Ich hätte mir nicht gedacht, daß mir das Schneeschuhgehen mal richtig Spaß machen könnte. Aber gerade in niedrigen Tallagen, wenn der Schnee sich zurückzieht, hat dieser Ausrüstungsgegenstand große Vorteile gegenüber Tourenskiern. Man kann mit den Wanderschuhen (anstatt Skischuhen) gehen, die Teile wiegen nicht arg viel und können fein am Rucksack montiert werden. Das war sicher nicht unser letzten Besuch heuer im Halltal…
Tourendaten
Gesamtdauer: 2:30 h
Gesamtlänge: 9,68 km
Höhenmeter: 542 hm
