Heute steht eine für uns neue Sache auf dem Programm… Figln. Figl, auch Firngleiter genannt, sind Kurzski ohne Belag, damit die Teile auch richtig robust sind. Die Fahrt mit diesem Spaßgerät ist fast ausschließlich im Frühjahr, eben bei Firn möglich. Und die Nordkette in Innsbruck ist hier ein Hotspot dafür geworden…

Im Frühjahr finde ich die letzten Winteraktivitäten immer sehr amüsant. Während wir mit Skischuhen durch die Stadt trampeln, kommen uns schon Leute mit Shorts entgegen. Trotzdem, das zeichnet Innsbruck aus, man wird nicht komisch angeschaut, das ist hier ganz normal… das Nebeneinander der Extreme.

Mit der Hungerburg- und anschließend der Nordkettenbahn erreichen wir rasch die sogenannte Seegrube. Das Anziehen der Figl gestaltet sich als recht mühsam, weil unsere Leihgeräte eine Schnürung aufweisen. Das wird aber dem Spaß keinen Abbruch tun…

Nachdem die Gleiter fest am Schuhwerk montiert sind, starten wir unsere ersten Versuche… spaßig, aber gar nicht so leicht. Die Ski sind so kurz, das man fast vergessen könnte, dass da überhaupt was an den Schuhen ist.

Nach der Devise, der frühe Vogel fängt den Wurm, sind wir zeitig auf der Seegrube gekommen und dementsprechend sind noch nicht so viele Leute. Der Schnee ist aber schon weich, daher haben wir gut gewählt…
Die erste Abfahrt besteht noch aus viel Bodenkontakt, aber mit jedem Meter wird, das Gleichgewicht fordernd, die Figlkunst besser. So bald rauschen wir in den Rinnen und im weichen Schnee nach unten…

Speziell die Rinnen sind ein Markenzeichen der Nordkette… da hier viele Leute die selben Spuren abfahren, sind diese Abfahrtsschneisen in manchen Wintern fast schon mannshoch.

So manchen Sturz gönnen wir uns, wegen dem weichen Schnee wird man aber nur nass, richtig wehtun kann man sich zum Glück nicht…
Mit fortschreitender Stunde füllt sich das Skigebiet mit Figlern. Da der Sessellift hier schon an die Grenzen kommt, wird die Schlange der Wartenden immer länger… am Schluss brauchen wir fast 15min. am Lift.

Beim Hochfahren sieht man wieder die Rinnen, die hier überall entstehen.

Der Blick auf die Landeshauptstadt, Patscherkofel, Serles und Habicht, Tuxer und Stubaier Alpen ist einfach toll…
Wir genießen die Aussicht und beschließen, es gut sein z -lassen.

Die Gondel bringt uns wieder ins Tal, überrascht stellen wir fest, wie viele Leute hier noch auf die Bergfahrt warten. Die Entscheidung, früh zu starten, war definitiv die Richtige.
Den Kindern und mir hat es sehr gut gefallen… das ist definitiv nicht das letzte Mal mit den Firngleitern.
