Heute beschließe ich, alleine auf die Brennerspitze zu gehen. Und da Lucy das Auto braucht, mache ich mich mit dem Bus auf nach Krössbach bei Neustift. Um 6:20 Uhr gehe ich zum Bus, bald schon steht der Gelbe Kasten da. Ich bestelle mein Ticket nach Krössbach und erlebe eine tolle Überraschung. Heute ist Mobilitätstag, daher zahle ich für den ganzen Tag nur 2 Euro. Wow… das kann was.
Nach ca. einer Stunde erreiche ich meinen Ausgangspunkt und mache mich auch gleich auf zur Milderaunalm.
Die Hütte habe ich nach einer guten Stunde errreicht, da es noch früh ist, gehe ich gleich weiter. Bis zur Alm war ich immer im Wald, kurz nach der Hütte erreiche ich offeneres Gelände. Der Ausblick auf das Stubaital wird immer besser.
Gut eine halbe Stunde später stehe ich auf dem Hühnerspiel (2.181m), einem kleinen Plateau mit wunderbarer Aussicht auf die Gletscher.
Ich bleibe aber nicht lange, sondern mache mich auf zu meinem Tagesziel, der Brennerspitze.
Der Weg wird immer ausgesetzer und steiler, manche Stellen sind schon ein wenig spannend, werden aber von mir in aller Gemütlichkeit gemeistert.
Mit Hudelei ist noch niemand ans Ziel gekommen. Der Weg zieht immer am Grat entlang, die Aussicht ist ein Wahnsinn.
Bald erreiche ich eine Mulde, der Gipfel ist in greifbarer Entfernung. Noch ein paar Meter, dann stehe ich oben auf dem Gipfel der Brennerspitze (2.877m). Eine Parkbank läd hier zum Rasten ein. Volle fein. Wer die wohl raufgeschleppt hat?
Zwei Leute sind mir im Aufstieg entgegengekommen, also viel ist nicht los. Kein Wunder, müssen doch fast 1.800m im Aufstieg bewältigt werden. Ein Pärchen sehe ich hinter mir herkommen, wir sind immer das gleiche Tempo gegangen, daher blieb der Abstand auch konstant. Nun erreichen sie auch den Gipfel, und… welch ein Hallo, ein Bekannter von der Arbeit, Benni. Mit im Gefolge hat er Dani.
Wir genießen den Blick vom Gipfel und kommen ins Gespräch. Sie wollen über den Grat über Mittergratspitze, Gamsspitze und Seblasspitze zum Seblaskreuz gehen. Nach ein wenig Überlegen beschließe ich, mich anzuhängen.
Wir steigen vom Gipfel Richtung Norden ab, immer wieder sind kleine teuflische Raureifflecken zu bewältigen.
Ansonsten ist der Weg sehr gut, einzig die Markierungen sind nicht gerade üppig gesät. Ein, zwei Mal kommen wir vom rechten Weg ab.
Trotzdem finden wir unseren Weg gut über das Grat und erreichen zufrieden das Seblaskreuz.
Nach einer kurzen Pause steigen wir ab, Richtung Brandstattalm. Bevor wir jedoch dieses Kleinod erreichen, müssen wir Dani helfen, ein paar Granten (Preiselbeeren) zu klauben. Das ist aber bei diesem Überfluss, der uns umgibt, schnell passiert. Dazwischen essen wir ein paar „Hoadlbeern“, auf das unsere Lippen sich schon blau färbe.
Dann kehren wir noch in der schon erwähnten gemütlichen Brandstattalm ein und genießen ein Bier, ein Hoch auf die bestandenen Abenteuer. Gemütlich läßt es sich in der Sonne sitzen, einzig eine Wolke, die sich frech vor die Sonne schiebt, trübt das feine Zusammensitzen.
Die Zeit bleibt nicht stehen, daher steigen wir ab ins Tal. Benni und Dani nehmen mich mit dem Auto mit nach Mieders, von wo aus ich gleich noch einen Anschlussbus nach Innsbruck erreiche.
Die Wartezeit am Bahnhof verdinge ich mir noch mit einem zweiten Bier, dann geht die Fahrt auch los, nach Hause.
Eine tolle Tour, dank Dani und Benni auch mit schöner Verlängerung. Wunderbar, denn das Wetter war auch noch dazu vom Allerfeinsten. Danke dafür.
Tourendaten
Gesamtlänge: 15,7 km
Gesamtdauer: 5:50 h
Höhenmeter: 1.893 m