180923 B&H Rauchberg [2.480m]

Heute zieht es mich wieder mal ins Oberland, mit einer illustren Runde beschließe ich, auf den Rauchberg zu wandern.
Da heute auch der erste Tag der Rad-WM ist, machen wir uns doch früher auf, als erwartet. Ich treffe Tamara und ihre Schwester in Ötztal-Bahnhof, dann fahren wir weiter nach Obtarrenz. Noch ist die Strasse frei, eine Stunde später werden sich hier die Zweiradprofis tummeln. Ein Parkplatz für das Auto ist bald gefunden, dann geht es mit dem Moutainbike weiter.

Der Weg wurde erst kürzlich repariert, daher ist die Oberfläche angenehm zu fahren. Wir machen gut Höhe, schon bald erreichen wir Sinnesbrunn. Dort am Parkplatz stellen wir unsere Räder an und machen uns wandernd auf zum Sinnenjoch.

Zuerst durch schöne Wälder und noch schönere Lichtungen, erreichen wir zuerst die Kapelle Sinnesbrunn, dann öffnet sich die Vegetation und wir können schon gut unser Ziel für heute sehen.

Bald wird der Weg schmäler, auf dem Steiglein, recht steil angelegt, wandern wir durch ein Latschenfeld.

Das Wetter ist nicht so toll, zumindest gerade im Moment, bei der kurzen Pause am Sinnesjoch kühlen wir ganz nett aus und müssen unsere Jacken gleich mal anziehen. Wir beobachten das Wetter ein wenig, dann fassen wir den Entschluss, weiterzugehen und unser Glück zu versuchen.

Obwohl noch ein paar wenige Tropfen vom Himmel fallen, sind wir doch froh, dass es weitergeht. Der erste Teil zum Rauchberg ist noch einfach, der Steig ist zwar schmal, aber sehr gut zu gehen.

Doch schon nach Kurzem erreichen wir dann die Schlüsselstelle der Tour. Ein steiler Kamin, der hinauf zum Grat und dem weiteren Weg führt.

Conny macht den „Vorstieg“, aber natürlich sind wir ohne Seil unterwegs. Die ersten paar Meter sind brüchig, doch dann wird der Felsen mit ein paar Ausnahmen kompakter und ist fein zu klettern. Das Raufkraxeln macht mir keine Sorgen, aber der Rückweg wird sicher spannend, denke ich mir noch.

Die Rinne verjüngt sich nach oben, und bald haben wir den Grat erreicht.

Ab hier ist wieder ein längeres Stück Gehgelände, das zwar Konzentration erfordert, aber nicht wirklich schwierig ist.

Ein Blick zurück zeigt uns das Sinnesjoch nochmals mit dem wunderschönen Wolkenhimmel. Doch unser Fokus liegt auf dem weiteren Wegverlauf, der sich vor uns ausbreitet. Im Hintergrund sieht man schon den Rauchberg herüberlachen.

Der Weg ist fein zu gehen, trotzdem muss ich immer wieder stehenbleiben und ein paar Eindrücke sammeln und auch fotografieren. Zum Beispiel stehe ich vor einem natürlichlichen Felsenfenster und sehe direkt im Hintergrund den höchsten Berg von Deutschland, die Zugspitze. Einfach wunderschön…

Das Grat wird wieder blockiger und wir müssen immer wieder nach dem Weg suchen, der sich mittels gelber Markierungen manifestiert. Überraschend gut ist hier Weg markiert, wobei die Farbklexe schon älter aussehen.

Manchmal bleibe ich ein wenig zurück, dann erst zeigen sich spektakuläre Perspektiven mit winzigen Kletterern, wobei wir von denen heute und hier die Einzigen sind.

Bald kommt der letzte Aufschwung, nach ca. einer Stunde vom Sinnesjoch, erreichen wir den Gipfel des Rauchbergs [2.480m].

Wir sind zufrieden und setzen uns ein wenig in den Windschatten. Mittlerweile bläst ein starker Westwind immer wieder böeig um den Gipfel. Dem entsprechend wird die Pause auf dem Bergdach kürzer als eigentlich erwartet.

Der Abstieg ist dann schon eine größere Herausforderung zumindest für mich. Während aufwärts alles sehr angenehm zu kraxeln war, ist beim Hinuntergehen jetzt noch mehr konzentration erforderlich. Aber alle Stellen gehen dann doch besser als erwartet.

Einzig die Schlüsselstelle ist noch offen, die kommt aber jeden Moment, da sind wir uns sicher. Leider stellt sich der Einstieg in die Rinne als schwieriger als gedacht heraus, weil wir uns nicht mehr sicher sind, welche Rinne wohl die Richtige ist.

Doch Tamara hat ein gutes Auge für das Gelände, nach ersten Zweifeln lassen wir uns auf *ihre* Rinne ein, und siehe da, wir sind golddrichtig. Obwohl die Rinne nicht ganz trivial ist, und es viel Luft unterm Boden gibt, schaffe wir es alle Drei ohne irgendwelche Probleme (abgesehen vom erhöhten Puls beim einen oder anderen).

Der weitere Weg zum Sinnesjoch und weiter Richtung Fahrräder ist der Selbe wie im Aufstieg.

Wir kommen noch beim der Kapelle beim Sinnenbrunn vorbei, dort schauen wir uns das kleine Gotteshaus an und danken dem Herrn für eine wunderschöne Tour.

Der letzte Teil dann, mit dem Radl ins Tal, ist reiner Spaßfaktor, der die „Bike&Hike“-Touren so angenehm macht. Man spart sich, wenn man eh schon müde ist, noch einen langen Talhatscher…

Danke an die feine Wandersrunde, die mir wieder mal sehr viel Spaß gemacht.

Tourendaten Bike
Gesamtlänge: 7,2 km
Gesamtdauer: 0:50 h
Höhenmeter: 385 m

Tourendaten Hike
Gesamtlänge: 12,00 km
Gesamtdauer: 5:50 h
Höhenmeter: 1.215 m

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