„Wo gehen wir heute hin? Auf die Volldeppenspitze…“ schon in der Früh hat Letu klare Worte für unser heuiges Tourenziel… und fürwahr, manche Namen im Rofan, auch Brandenberger Alpen genannt, lassen schon ein wenig Verwunderung zu. Dazu zählen die Unnutze, und eben die Voldöpper Spitze.
Und wie kommt man jetzt auf ein solches Ziel… der Berg ist ja nicht gerade ein Pflichtberg in Tirol, würde man meinen. Trotz der geringen Höhe sollte man sich nicht täuschen lassen, die Aussicht vom Gipfel ist phänomenal… doch dazu später mehr.

Wir starten vom Parkplatz am Krummsee, in der Seenregion Kramsach. Heute, das Wetter ist nicht besonders, stehen auch relativ wenig Autos am Ausgangspunkt. Das ist hier im Sommer ganz anders…

Ein kurzes Stück müssen wir an der Straße entlang, dann zweigt ein Forstweg nach Rechts weg.

Hier sind schon einige Leute zum Abmarsch bereit, ich hätte mir nicht gedacht, daß dieser Berg so einen Zulauf hat.
Schon bald wechseln wir auf einen Steig, der nun zügig an Höhe gewinnt. Immer wieder queren wir die Forststrasse, die natürlich nicht die Steilheit eines Steiges erreichen kann.

Bald lichtet sich der Wald immer mehr und läßt erahnen, welche Aussicht uns auf dem Gipfel erwarten wird. Aber noch haben wir einige Höhenmeter vor uns. Obwohl der Gipfel nur 1.509 Meter hoch ist, müssen doch ziemlich genau 1000 Höhenmeter bewältigt werden.
Schöne Buchenwälder, im feinsten Herbstfarben säumen unseren Weg.

Kurz vor dem Hauptgipfel steilt der Weg nochmals richtig auf, die letzten Meter müssen wahrlich erkämpft werden. Letu meint nur: „Jetzt wird´s Zeit daß der Gipfel in Sicht kommt!“. Dann ist auch das Ziel da… bestückt mit ein paar Mitstreitern.
Hier wird erst mal eine Pause gemacht, eine Brotzeit wird aus dem Rucksack gezaubert, heute gibt es sogar frisch gepressten Apfelsaft vom Bauern. So lassen sich die Aufstiegsqualen schnell wieder vergessen.

Nach der ausführlichen Rast machen wir uns zum Nordgipfel auf, der sage und schreibe 30m nördlich liegt. Hier muss ich ein Rätsel lösen, und mit diesem verknüpft steckt auch schon die Auflösung zu dem etwas ausgefallenen Tourenziel. Ein Geocache, der sich über 14 Gipfel verteilt, mit dem klingenden Namen: „Sattmanns Erben“. Wer kennt nicht die „Piefkesaga“ von Felix Mitterer… und dazu gibt es eben einen Geocache. Und das ist auch der Grund unseres Besuches bei der Voldöpper Spitze.
Kurz unter dem Gipfel sehen wir das erste und einzige Mal Schnee auf dieser Runde, das liegt wohl daran, daß dieser Fleck den ganzen Winter keine Sonne sieht.

Der Abstieg erfolgt nun gegen Osten, wir haben uns für eine Überschreitung entschieden. Zuerst folgen wir noch dem Grat mit ein paar schönen Ausblicken auf den Wilden und Zahmen Kaiser.

Auf erdigen, teilweise sehr rutschigen Steigen erreichen wir die Heumöseralm. Scheinbar wurde hier eine neue Hütte aufgebaut, die Reste der alten Hütte stehen direkt nebenan.

Dann wird es wieder waldig, schöne Buchenwälder mit teilweise extrem rutschigen Buchenblättern erfordern höchste Konzentration. Ein Ausrutschen könnte mancherorts zu einer nicht ganz so lustigen Abfahrt bis zur Forststraße führen.
Bei einem Parkplatz biegen wir nach links, und gehen über eine schöne Bauernwiese zu einem beeindruckenden Bauernhof, der hier hoch über dem Inntal thront. Kühe und Schafe, sogar ein Lama genießen hier ein angenehmes Leben.

Das nächste Highlight erreichen wir mit dem Berglsteinersee. Gerade jetzt im Herbst, wenn sich das bunte Laub im Wald spiegelt, wirkt der Platz mystisch. Und das finden neben uns auch noch hunderte andere Leute.

Direkt hinter dem Gasthof am See finden wir noch einen Geocache, dann wandern wir weiter in Richtung unseres Parkplatzes.

Vorbei am Reintalersee, der auch viele Besucher anzieht, erreichen wir schlußendlich wieder unser Auto. Nuns sind schon wesentlich mehr Autos am Parkplatz.

Eine wunderschöne Wanderung geht zu Ende, man wird wieder einmal erinnert, daß es nicht immer 2.500 Meter hohe Gipfel sein müssen.
Tourendaten
Gesamtdauer: 4:30 h
Gesamtlänge: 14,29 km
Höhenmeter: 1.067 m
