Manchmal ergibt es sich halt so wie es sich ergibt… wieder verschlägt es mich auf den Patscherkofel. Während die Kinder die Skipisten unsicher machen, beschließe ich, mit den Tourenskiern eine für mich neue Route zu finden.

Den ersten Teil steige ich, schon bekannt, auf der Skipiste auf, zuerst ein Stück auf der Olympiaroute, die schön steil den Berg hochzieht.

Bei der Mittelstation wechsel ich auf die „Vitalroute“, die von eben hier zur Hochmahdalm führt. Dazu muss ich erste in paar Meter abfahren, das mit Fellen gar nicht so einfach ist.

Schon bald steigt der Weg wieder an, im Sichtfeld die Patscher Alm, die einen Steinwurf von der Mittelstation entfernt ist. Ab hier geht es in den Wald, ich folge ein paar Metern der Forststraße.

Dann zweigt eine schöne Spur in den Wald, die Richtung zum Gipfel stimmt, also probiere ich das mal aus. Meistens schön angelegt, führt die Spur durch schönsten Hochwald.

Überlaufen ist dieser Weg auf jeden Fall nicht, mir begegnet niemand, und an diesem Tage ist am Kofel sicher mehr los als unter der Woche. Die Temperaturen sind übrigens recht kühl, das ich schon bald durch Reißen am Bart merke. Den Enteisungskamm habe ich heute vergessen…
Die Aussicht auf dieser Seite des Kofels ist fulminant, das Stubaital liegt vor mir, mit Serles und Nockspitze im näheren Sichtfeld.

Die Sonne ist nun auch ein willkommener Begleiter, wobei die Intensität durch leichte Cirren gedämpft ist. Dennoch wärmen die Strahlen ein wenig und das ist gerade fein.

Weiter, immer weiter in südliche Richtung gehe ich, im Blickfeld nun der Morgenkogel, ein schönes Tourenziel, auf das ich mich auch schon wieder freue.

Noch ein Blick Richtung Stubai und Wipptal Richtung Brenner. Auch wenn der Schnee im Tal nicht so üppig ist, von hier aus gesehen gibt es mehr wie genug Tourenziele.

War im Wald und auf der Nordseite des Kofels der Schnee noch relativ gut, nicht üppig, aber ausreichend, wird es in der Höhe immer weniger. Je weiter ich zum Gipfel komme, desto rarer wird das auch so geliebte Weiß.

Die letzten Meter zum Gipfel muss ich „Bahnen“ suchen, am Schluss ziehe ich mir die Ski sogar aus und gehe ein Stück zu Fuß… da sind mir die Felle dann doch zu Schade.

Hinter mir ist ein Pärchen im Affenzahn den Bichl rauf gelaufen, nun stehen sie vor dem selben Dilemma… also runter mit den Skier und weiter zu Fuß.

Schließlich stehe ich doch noch vor der Gipfelstube. Es ist ganz nett was los hier am Gipfel, aber das passt. Im Skigebiet verteilt sich der Trubel so gut, dass die „Mitbewerber“ gar nicht auffallen.

Ich suche mir ein windstilles Plätzchen in der Sonne, ziehe mich um und verstaue meine Felle. Obwohl es mir nicht kalt vorkommt, muss ich schon nach kurzer Zeit die Handschuhe wieder anziehen, es sticht ganz arg in den Fingerspitzen.

Den kurzen Gang von der Gipfelstube zum Gipfelkreuz lasse ich mir trotzdem nicht nehmen, das gehört einfach dazu…

… außerdem ist die Aussicht vom Gipfel ins Inntal immer wieder einen Blick wert. Ich winke ins heimatliche Außerfern, vielleicht sieht mich dort irgendwer…

Nach der kurzen Pause mache ich mich an die Abfahrt, jetzt heißt es die Kinder einsammeln. Die sind sicher beim Funpark, vermute ich.

Bei der Abfahrt über die Forststraße muss ich die Ski nochmals abnehmen und tragen, eine Stelle ist fast aper. Der Rest des Weges ist unproblematisch und bald erreiche ich wieder das Skigebiet.

Die Kinder muss ich eine Weile suchen, aber schlussendlich finden wir uns doch und setzen gemeinsam den Weg ins Tal fort. Es war ein schöner Ski- und Tourentag, die Kinder hatten auch ihren Spaß im Funpark.
Tourendaten
Gesamtlänge: 6,20 km
Gesamtdauer: 2:45 h
Höhenmeter: 1304 m
Lawinenwarnstufe: 1
