Heuer ist bei mir echt das „Schartenkogeljahr“, so scheint es. Schon einige Male bin ich auf diesen Muggel rauf gelaufen, heute eben wieder. Eigentlich wollte ich noch weiter auf den Glungezer, aber die Zeit hat gegen mich gespielt und daher war beim Schartenkogel Ende… aber mal wieder von Vorne.

Trotz dass ich schon einige mal hier war, es gibt immer wieder was zu entdecken. Heute probiere ich den Tagesaufstieg über die ehemalige Lifttrasse. Und schon vom ersten Meter weg muss ich zugeben, dieser Aufstieg hat es in sich… steil ist geil, könnte man sich da denken.

Die Spur selber kenne ich noch sehr gut aus den vergangenen Jahren. Hier führe der alte Schlepplift im Winter bzw. Einser-Sessellift im Sommer hinauf zur Tulfeinalm. Die Fahrt mit dem Einser-Sessellift war noch ein richtiger Spaß.

Bequemer ist natürlich der nun moderne Aufstieg mit Gondel oder Sessellift. Neben der Piste stehen immer wieder prachtvolle Zirben.

In schnurgerader Linie erreiche ich die Bergstation der Glungezer-Sektion-II. Hier beschließe ich, wieder einen für mich neuen Weg zu probieren. Direkt hinter der Bergstation zweigt ein Weg ins Gelände. Nun ist der Pieps auch aktiv…

Wunderschön und meiner Meinung nach absolut unkritisch steige ich parallel zur Skipiste, aber ohne diese zu sehen durch lichten Wald weiter hinauf.

Das phänomenale Panorama auf Innsbruck wird heute nur noch durch den frisch gefallenen Schnee getopt, der die Landschaft fast unwirklich erscheinen lässt.

Hatte ich im ersten Teil der Tour (auf der Lifttrasse) noch keine Sonne, habe ich nun Glück und immer wieder wärmen mich die goldenen Strahlen.
Mein Blick wechselt immer wieder nach Westen, zum Glungezer… so sich der heute noch ausgehen würde? Doch nun liegt erst mal der Weg Richtung Schartenkogel vor mir, hier im Hintergrund schon zu sehen.

Nachdem ich letzten Dienstag später unterwegs war und dort schon feststellen musste, dass hier echt was los war, scheint jetzt genau das Gegenteil der Fall zu sein. Wenige Mitstreiter treffe ich heute… vielleicht sind die alle im Geschäft, denn diese haben das erste Mal seit langem wieder geöffnet (Stichwort Covid19).

Noch ein paar Schritte vom Gipfel entfernt wird es lauter. Es sind doch ein paar Leute am Weg. Am Gipfel ist eine größere Gruppe mit Kindern, die hier einen feinen Ausflug gemacht haben und nun mit Brotzeit und Fackeln ein wenig Gemütlichkeit fabrizieren.

Nach Süden hin sehe ich das düstere und für mich so faszinierende Voldertal. Hier möchte ich heuer unbedingt ein paar Touren machen.

Und gegenüber liegt der Glungezer mit der berühmten Hütte. Mein eigentliches Ziel ist heute aufgeschoben, aber natürlich nicht aufgehoben.

Mit der Dämmerung ist der Wind stärker geworden, schnell richte ich mich (wie fast immer an diesem Berg) für die Abfahrt. Das Zusammenpacken geht von Mal zu Mal schneller.

Die Sonne ist nun untergegangen und die Dämmerung zaubert wunderbare Lichtspiele in den Himmel.

Die Nordkette über Innsbruck leuchtet im letzten Licht des Tages, mit dem frischen Schnee besonders prächtig. Bei der Abfahrt treffe ich eine nette Dame, die mir erklärt, heute 4 mal wieder aufgestiegen zu sein, einzig weil ihr das Powdern so viel Spaß gemacht hatte…

An der Gondel angekommen, der Talabfahrtspiste traue ich wieder nicht (nicht wegen der Schwierigkeit, sondern wegen dem fehlenden Schnee), fahre ich die Glungezer-Sektion-I wieder retour ins Tal.
Eine tolle, schnelle Tour, die ich bestimmt bald wieder mache!
Tourendaten
Gesamtlänge: 7,40 km
Gesamtdauer: 1:47 h
Höhenmeter: 764 m
Lawinenwarnstufe: 3 (Altschnee/Gleitschnee)
