Der Blasius (Föhn) kündet von nahendem Ungemach, am Wochenbeginn soll das Wetter umschlagen. Die Füße jucken und wollen nochmals ins Freie geführt werden. Da fällt mir der vor nicht allzu langer Zeit neu eröffnete Zimmerbergklamm-Steig ein. Ein holpriger Name für eine tolle Wanderung.

Wir starten hinter dem Thöni-Werk in Telfs, schon nach ein paar Metern ist keine Spur der großen Fabrik zu sehen…

Wildromantisch fließt der kleine Zimmerbergklammbach durch das Ende der Schlucht gen Telfs.

Wir marschieren ein gutes Stück am Bach entlang, anfangs ist der Steig sehr einfach im Wald gelegen, je weiter wir kommen, desto ansprechender wird das Gelände. Ein wenig pfiffig darf es ruhig sein…

Die Schlucht schaut nun endlich ein wenig wie eine Schlucht aus…

… der Hinweis, dass hier mit Steinschlag zu rechnen ist, kommt mir dennoch ein wenig deplatziert vor. Auch hier scheint die neue Mentalität „Lieber etwas zu vorsichtig sein…“ Einzug gehalten

Der Blick zurück Richtung Inntal zeigt ein paar der schönen Skiberge, Hocheder und Rietzer Grießkogel stechen prominent hervor.

Endlich erreichen wir den neuen Teil des Steiges, die Holzstiege, die über die Felswand führt. Der Stieg wurde vor ein paar Jahren erst wieder reaktiviert, nachdem die alte Steiganlage zu gefährlich worden war.

Der Ausblick von der Stiege ist spektakulär, sehr gut sieht man auf die schon zurückgelegte Wegstrecke.
Teilweise ist der alte Steig noch erkennbar, doch in ein paar Jahren wird die Natur alle Spuren des alten Zimmberbergklammsteigs ausgelöscht haben.

Letu hat heute seine GoPro mit dabei und damit lassen sich manch lustige Bilder erzeugen.

Nach dieser Engstelle weitet sich das Tal wieder ein wenig, unser Weg führt am oberen Elektrizitätswerk vorbei in Richtung Straßberghaus.

Der Steig ist sehr schön angelegt, dennoch erkennt man die latente Gefahr von Steinschlägen, Muren und Wegverlegungen. Der Untergrund scheint nicht überall stabil zu sein. Vielleicht habe ich dem Eingangs gesehenen Schild doch unrecht getan.

Wir verlassen die Schlucht und wandern über offene Waldstücke weiter. War am Anfang des Steigs noch Frühling angesagt, ist der Winter in der Höhe noch sehr präsent.

Am Straßberghaus (1.191m) treffen wir eine eBike-Gruppe, die gerade angeregt über die Kapazität der Akkus im Zusammenspiel mit der weiteren Routenplanung diskutieren…

Unser Akku ist noch voll, Müdigkeit ein Fremdwort. Aber eine Jause schmeckt immer, daher suchen wir uns eine gemütliche Bank am Wegesrand und lassen es uns gut gehen.

Das aktuelle Wetter ist sehr wechselhaft, im einen Moment ist einem im T-Shirt fast zu warm, im nächsten Moment braucht man eine Jacke. Hinzu kommt ein permanenter Wind, der zusätzlich kühlt.

Das Inntal liegt uns zu Füßen, auch den Patscherkofel und unser schönes Dorf können wir in der Ferne sehen.

Beim Abstieg sammeln wir noch Geocaches ein, Letu nützt jede Gelegenheit, auf Baumstämmen zu balancieren.

Mir scheint, dass der Wind hier zu größeren Forstschäden geführt hat. Nun wir aufgeräumt. Zwar sind die Schneisen nicht immer schön anzusehen, aber mit den modernen Maschinen geht die Arbeit dafür um ein Vielfaches schneller von der Hand als früher.

Ein kleiner Wermutstropfen der ansonsten reizenden Frühlingstour ist der kurze Gegenanstieg am Schluss, den wir bewältigen müssen. Das war so nicht geplant, wir schaffen es allerdings zügig und erreichen alsbald das Auto.
Die Zimmerbergklamm-Rundtour hat uns sehr gefallen und wird sicherlich mal wiederholt.

Tourendaten
Gesamtdauer: 3:57 h
Gesamtlänge: 12,70 km
Höhenmeter: 681 m
