220703 Fünfgipfelrunde (Glungezerkreuz, 2.660m)

Das Wetter ist wunderschön gemeldet und ein Blick aus dem Fenster bestätigt die Vorhersage. Schnell muss ich entscheiden, wohin es mich heute verschlägt. Eine Tour, die ich schon länger mal machen will, ist die folgende Fünfgipfelrunde: Schartenkogel, Glungezer, Sonnenspitze, Viggarspitze und Neunerspitze…

Ich fahre mit der Bahn zur Bergstation und starte dort meine Tour. Die Aussicht auf die Inntalfurche ist vom Glungezer aus eine der Schönsten…

Raschen Schrittes steige ich über den Rücken des Schartenkogels (2.311 m) hinauf zum Gipfelkreuz. Dem Ruf des Wetters sind einige Leute gefolgt, dem entsprechend viel Besuch haben die verschiedenen Gipfel heute.

Am Schartenkogel bleibe ich nur für einen schnelle Schluck Wasser stehen, weiter geht es über das Tulfeinjöchl und dann hinauf zum Glungezer (2.660 m). Ich wähle dazu den aufgelassenen Steig direkt durch die Flanke, der zwar gefühlt ein wenig steiler, aber auch weniger bevölkert ist.

Die Wanderungen in diesem Bereich unserer grandiosen Berglandschaft ist ohne großen Anspruch an das Können, dennoch fasziniert mich die abenteuerliche Stimmung hier immer wieder.

Im Hintergrund, sozusagen am Horizont lacht der Olperer in hellem Schneekleid zu uns…

… auf der anderen Seite winken Karwendel und Rofan zu mir rüber, lockend, ich solle sie doch bald wieder besuchen.

Noch ein Schwenker bringt mich wieder zurück ins Jetzt, westlich vom Glungezerkreuz liegen meine heutigen Ziele. Im Vordergrund die schöne Sonnensitze (2.639 m), ganz hinter der Patscherkofel, den ich heute auslassen werde.

Vom Glungezerkreuz hinüber zur Sonnenspitze sind es nur ein paar Minuten, vorausgesetzt, man kann halbwegs behände über das Blockwerk springen. Mit hoher Konzentration ist diese Aufgabe schnell gemeistert…

Auf der Sonnenspitze riskiere ich wiederum nur einen kurzen Rundblick, dann steige ich auf der Westseite des Gipfels ab. Der Pfad ist noch gut sichtbar, das ändert sich aber nach ein paar Metern.

Der gewählte Pfad führt direkt ins Tal, ich will aber noch ein paar Stationen einbauen. Daher verlasse ich den ausgetretenen Weg und gehe querfeldein, in der Hoffnung, den zweiten Pfad zu finden.

Das Gelände ich einfach und gut zu begehen, einzig die tiefen Löcher, die in den Verblockungen entstehen können, muss man beachten.
Bald öffnet sich wieder ein schöner Blick, die Viggarspitze (2.306 m) auf der linken, die Neuerspitze (2.285 m) auf der rechten Seite. Ich will die Überschreitung beider Gipfel heute noch rasch erledigen…

Wunderbare Felsformationen, teilweise ist sogar der Weg mit Felsplatten ausgelegt…

Über den Ostgrat ersteige ich den Gipfel… zu klein sollte man allerdings nicht sein, ansonsten erhöht sich der Schwierigkeitsgrad um Einiges.

Direkt hinter dem Gipfel zweite ich ohne Pfad in die Nordflanke der Viggarspitze. Ein paar Schritte Vorsicht, dann entdecke ich einen verwachsenen Weg hinunter zum vom Gipfel erspähten Wanderweg.

Als ich diesen erreiche, bin ich ein wenig enttäuscht, schmal und voller Latschen ist der Weg alles andere als fein. Schlimmer wäre nur, wenn man direkt und weglos durch die Latschen müsste…

Im oberen Bereich sind weniger Latschen und der Weg wird besser. Bald schon erreiche ich den Gipfel. Nun ist eine Rast mit Brotzeit obligatorisch… ich habe den letzten Gipfel für heute bestiegen.

Gemütlich sitze ich in der Sonne, fast alle Gipfel von heute kann ich einsehen. Nach der Pause mache ich mich über das Frauental zum Zirbenweg auf. Hier ist noch ruhig… bald schon werde ich genau das Gegenteil erleben.

Der bekannte Zirbenweg lockt, ganz klar, jedes schöne Wochenende Hundertschaften mit Kind und Kegel auf den Berg…

… es muss auch gesagt werden, dass die Wegführung für Kinder einfach super ist. Keine Absturzgefahr, immer wieder schöne und interessante Abschnitte. Herz, was willst du mehr… zumindest wenn der Junior dabei ist!

Kurz vor der Kofelbahn sieht man noch eine Mauer, die Überreste der ehemaligen Lawinengalerie. Mit dieser konnten die Skifahrer früher ohne Gefahr den gefährlichen Osthang queren.

Beim Lift angekommen, hüpfe ich gleich in eine Gondel. Zu viel ist mir am Schutzhaus los, als dass mich eine Einkehr locken würde. Heute scheint echt halb Innsbruck am Weg zu sein…

Mit dem Bus, jetzt da ich glücklicher „Klimaticket-Besitzer“ bin, reise ich wieder relativ schonend heim nach Aldrans!
Eine wunderschöne Tour… die ich sicher wieder mal machen werde!

Tourendaten
Gesamtdauer: 3:35 h
Gesamtlänge: 14,07 km
Höhenmeter: △ 977 m / ▽ 1.079 m

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