Viele Geschichten haben wir schon gehört, vom Absamer Klettersteig, wilde Geschichten über die Schwierigkeit, wie viele Leute schon rausgeholten wurden, wie auch die Variante, dass der Steig langweilig sei… also Zeit, selber herauszufinden, was es mit diesem Steig auf sich hat.
Zuerst ein paar Fakten, der Steig ist lt. Topo relativ lange, südseitig ausgerichtet, daher auch brutal heiß im Sommer, und ohne einen Wasserkanister am Rücken nicht zu empfehlen. Die Schwierigkeiten halten sich in Grenzen (Klettersteig C), daher werden wir heute das Wetter nutzen und einsteigen.
Wir treffen uns wie gewohnt früh, so richtig aus dem Bett komme ich nicht, da mir die Wanderung vom Vortag noch in den Knochen steht, aber nach einem Müsli geht es mir schon besser. Um 6:00 Uhr stehe ich bei Alfons vor der Türe, er sich auch schon gerichtet. Die paar Meter bis zum Eingang zum Halltal haben wir schnell mit dem Auto zurückgelegt.
Den Weg bis zum Einstieg gehen wir entlang des Fluchsteigs, einem alten Steig der Bergarbeiter im Halltal. Rasch erreichen wir den Einstieg, ein Bergsteiger ist schneller als wir, überholt uns und steig kurz vor uns ein. Die Sonne küsst schon die ersten Berge im Hintergrund, ein Bild, das einen wunderschönen Bergsteigertag ankündigt…
Am Einstieg vom Klettersteig ist eine Tafel mit ein paar nützlichen Informationen zum Klettersteig aufgehängt.
Die Ausrüstung ist schnell angelegt, ein kurzer Partnercheck obligatorisch. Dann geht’s los, die erste Wand ist sehr einfach, dann ein paar Meter Gehgelände, dann kommt die Schlüsselstelle, eine C-Stelle, die wir relativ einfach überwinden. Dann zieht sich der Steig immer an der Wand entlang, Richtung Westen.
Eine steinschlaggefährdete Rinne wurde jetzt mit einer Seilbrücke entschärft, die Seilbrücke ist aber nicht jedermanns Sache…
Dann flacht das Gelände merklich ab, und einfach geht es hinauf, Richtung Bettelwurfhütte. Ein paar kleinere Schikanen sind noch eingebaut, die jedoch auch wieder einfach zu meistern sind. Bald erreichen wir die Platten, die Aussicht auf das Halltal und Inntal ist phänomenal. Die Plattenkletterei finde ich lustig, speziell weil man einmal merkt, wie gut die Bergschuhe eigentlich auf dem Felsen haften.
Weiter geht es über ein Köpfl, dann noch eine C-Stelle, und wir haben das Ende des Klettersteiges erreicht.
Jedoch noch nicht die Hütte, die müssen wir uns erst in einem ca. 40minütigen Fußmarsch noch verdienen.
Zufrieden erreichen wir die Hütte, schon einige Leute sind oben. Wir bestellen uns ein Bier und Essen und genießen die Aussicht auf das Inntal.
Seit heuer sind neue Pächter auf der Bettelwurfhütte, Nina und Florian. Und Nina ist eine gebürtige Pflacherin. Da muss ich gleich ein paar Worte wechseln, und schon bald wissen wir, obwohl wir uns noch nie gesehen haben, dass wir die gleichen Leute in Pflach kennen. Die Welt ist klein… ein anderer Pflacher, so erzählt sie mir, ist gerade auf dem Weg auf den Bettelwurf.
Wir wollen uns bald wieder aufmachen, da der Weg ins Tal auch noch ein wenig Zeit in Anspruch nimmt.
Der Steig führt durch eine Menge Latschen, immer wieder kommen uns Leute uns entgegen, verschwitzt, da die Temperaturen schon recht hoch sind, trotz des fortgeschrittenen Alters des Jahres. Sind wir froh, dass wir früh aufgestiegen sind.
Der Rückweg zum Parkplatz geht zügig voran, bald erreichen wir den Parkplatz.
Alfons hatte noch eine gute Idee… eine Kneippanlage soll unseren Füssen noch ein wenig Linderung bringen… glaubt mir, das Wasser war wirklich kalt hat aber richtig gut getan. Ein wunderschöner Tourentag mit einem super Tourenpartner… danke und Berg Heil!
Tourendaten:
Gesamtlänge: 14km
Gesamtdauer: 6:30h
Höhenmeter: 1620m
Hoi Wisse!!
Danke für den perfekten Tag!! Es macht mir immer wieder jede Menge Spass, mit dir in den Bergen unterwes zu sein!!
Freu mich schon auf unsere nächsten gemeinsame Ziele!! 🙂
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