Lang hat´s gedauert, bis ich wieder zu einer Tour gekommen bin. Die Auswahl ist jetzt, nach den letzen Schneefällen doch schon eingeschränkt… aber ein paar Gustostücke gibts schon noch in der Nähe. Zuerst wollte ich mir die Zunterköpfe bei Thaur nochmals anschauen. Dann aber stach mir ein Ziel im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge… der Achselkopf und das Brandjochkreuz. Ein Blick am Vortag aus dem Büro mit dem Fernglas bestätigt mir, daß da fast kein Schnee ist…
Um 6 Uhr starte ich von Zuhause los, mit dem Auto ist es immer eine kleine Weltreise, von Süden her in den Norden von Innsbruck zu fahren. Irgendwie gibt es da keine vernüftige Route…
Ich fahre an den Parkplatz oberhalb vom Planötzenhof. Es ist noch dunkel, also gestalten sich die ersten Meter trotz Taschenlampe doch eher schwierig. Doch als ich das Höttinger Bild erreiche, weiß ich, daß ich richtig bin. Den weiteren Weg finde ich dank der Markierungen recht gut, und schon bald beginnt die Dämmerung, und die nächtliche Schwärze wird unwiderruflich zurückgedrängt.
Den Wegebauern hier war auch nicht fad, die Steige ziehen richtig in die Höhe. Hier muss man mit Höhenmetern, nicht mit Distanzen protzen. Es hat aber auch was angenehmes, denn man sieht den Fortschritt auch sehr gut. Innsbruck zu meinen Füßen wird immer kleiner, dafür kommen die Karwendelgipfel, mit Namen, Hohe Warte, Solsteine, Brandjochspitze immer näher. Doch mein Ziel liegt ein wenig vorher, sozusagen ein Vorgipfel der Brandjochspitze.
Auf dem Weg zur Achselbodenhütte nehme ich einen sehr alten, nicht mehr gewarteten Steig, der extrem Steil zu einem Denkmal und dem Geocache „Gedenkstein 3 – am Achselkopf“ führt. Da ich heute Zeit habe, werde ich ein paar GC´s mitnehmen. 🙂
An der Hütte mache ich eine kurze Rast, dann gehts weiter in Richtung „Brandjochboden“. Der Geocache „Achselkopf Alm“ ist schnell mein. Am Boden ist dann ein kleiner, unscheinbarer Abzweiger auf das Brandjochkreuz.
Nach ziemlich genau 3 Stunden erreiche ich den Gipfel, und damit mein Tagesziel. Die Aussicht ist phänomenal, kein Wunder, daß das Brandjochkreuz manchmal als geheime Aussichtskanzel der Alpenhauptstadt gilt.
Ich schaue mich um, genieße die Aussicht, trage mich ins Gipfelbuch ein und suche noch geschwind den Geocache „Brandjochkreuz“. Der fällt mir auch quasi in die Hände, trotz meiner anfänglichen Befürchtung, wegen dem Schnee.
Ich steige rasch ab, da es am Gipfelkreuz doch ein wenig zieht. Ich beschließe, meine Jause weiter unten im Windstillen zu verzehren. Am Abstieg rutsche ich einmal blöd ab, und schneide mir die Handfläche auf. Die Wunde ist kein Problem, aber der Dreck brennt ganz nett. Ich erreiche einen schönen, geschützen Platz und mache eine ausgedehnte Rast.
Mein Weg geht bei der Abzweigung weiter nach rechts. Ich möchte eine Runde machen und nicht den gleichen Weg gehen, daher laufe ich weiter, Richtung Aspachhütte. Dort finde ich den nächsten Geocache „Aspachhütte“. Dann gehts wieder in den Wald hinein, hinunter zuerst nach zum Gasthaus Rauschbrunnen, das gut besucht scheint, was bei dem Wetter kein Wunder ist.
Im Anschluss gehe ich durch den Wald bis zum Höttinger Bild und weiter bis zum Parkplatz. Der letzte Teil des Weges ist unspekalulär, aber angenehm zum „auslaufen“…
Am Parkplatz ist die Hölle los, in der Früh waren 3 Autos, jetzt ist kein freier Platz mehr. Trotzdem komme ich gut aus meiner Lücke und denke mir im Stillen: „Gottseidank, ich bin immer Früh am Weg!“
Tourendaten:
Gesamtlänge: 15,08km
Gesamtdauer: 4:50h
Höhenmeter: 1440m