Heute am Vatertag stand eine Bergtour mit meinem Papa an. Es ist ja schon länger her, daß wir gemeinsam irgendwo rauf gegangen sind. Um 6:00 Uhr in der Früh starten wir von Aldrans nach St. Martin bei Gnadenwald, dort stellen wir unser Auto ab.
Vom Parkplatz geht es zuerst in gemütlichem Tempo hinauf zur Hinterhornalm. Der Weg, den ich schon vor ein paar Tagen mal gelaufen bin, ist heute noch mehr ausgewaschen. Naja, gestern am Abend hat es auch richtig fest geschüttet. Die Sicht wird immer besser, uns bald ist unser vermeindliches Ziel vor Augen… die hohe Fürleg.
An der Hinterhornalm bleiben wir nicht stehen, zu früh ist es für eine Pause. Es sind noch wenige Leute am Weg, doch alleine sind wie bei weitem nicht. Das Wetter schaut noch toll aus, also gehen wir weiter. Nächstes Ziel, „Nordumfahrung Hundskopf“. Der Aufstieg beschert uns immer wieder schöne Aussichten auf das Inntal.
Bald schon erreichen wir die „Nordumfahrung Hundskopf“. Wir steigen nicht auf den Gipfel des Hundskopfes selber, weil wir noch einen längeren Weg haben. Nun wird der Steig das erste Mal ein wenig spannend. Das letzte Mal, als ich hier war, sind alle Sicherungsseile noch in Ordnung gewesen, nun aber sind eine Verankerungen rausgerissen. Trotzdem ist der Weg sehr gut zu begehen.
Kurz bevor wir in die Mandele- und Weibelescharte kommen, müssen wir das einzige kleine Schneefeld der ganzen Tour überqueren…
Dann kommen wir am Grat entlang immer näher an die Tratenspitze, die schon im Hintergrund sichtbar wird, wenn sich nicht gerade eine Nebelbank über den Grat schiebt. Im Rücken liegt der von dieser Seite aus spektakulär aussehende Hundskopf, immer wieder sehen wir Leute am Gipfel auftauchen.
Der Grat zieht sich relativ lange dahin, doch das Gehen auf diesem ist angehm, die Aussicht auf beide Bergseite wunderbar. Zwei weitere Wanderer, denen wir ein paar Mal begegnen, sind nun ein Stück vor uns.
Immer wieder zieht der Himmel jedoch zu und läßt uns für das Wetter nicht das Allzubeste erwarten. Wir werden sehen, sagen wir uns und marschieren frohgemut weiter.
Dann, endlich, steilt der Weg ein wenig auf und wir sehen unser heutiges Ziel, die Tratenspitze. Wunderschön steht diese Spitze vor uns, der Weg schaut auch ein wenig verwegen aus. Das Gipfelkreuz kann man schon erkennen.
Obwohl der Grat zu beiden Seiten stark abfällt, ist es sehr angenehm zu gehen. Auf unserer rechten Seite das beeindruckende Vomper Loch, linkerhand liegt das liebliche Inntal.
Noch ein paar kurze, kniffligere Stellen warten auf uns, bei denen wir auch die Hände zu Hilfe nehmen müssen. Aber richtig klettern muß man doch nicht, zumindest wenn man auf dem richtigen Weg bleibt.
Und dann stehen wir auf dem Gipfel der Tratenspitze. Unserer Wanderfreunde sind schon beim Brotzeiten, wir machen es ihnen gleich nach. Richtig angenehm ist es jedoch auch nicht, immer wieder zieht der heute tourenbegleitende Nebel ein und nimmt uns die schöne Aussicht.
Ursprünglich wollten wir noch weiter bis zur Hohen Fürleg, aber im Anbetracht des nicht so stabilen Wetters, ein Gewitter oder Regen würden die Tour sicher um einiges verschärfen, wählen wir den Weg zurück.
Nun kommen beim Abstieg auch noch die Tiefblicke ins Tal dazu, aber die Stellen lassen sich alle gut meistern. Bald sind wir zurück auf dem angenehmen Grat und gehen den ganzen Weg retour Richtung Hinterhornalm.
Den Hundskopf auf dem Weg lassen wir links liegen, es wird Zeit, die Bergwelt zu verlassen um die vermeindliche Himmelsgießkanne ihre Arbeit machen zu lassen. Ausserdem lockt uns schon das feine Isogetränk in der Alm.
Nach der erquickenden Rast in der schön gelegenen Alm, man erkennt das auch gut an den Besuchern, wandern wir weiter Richtung Tal.
Unterwegs riskieren wir nochmals einen Blick zurück zur Bergkette, die wir heute besuchen konnten, und stellen eindeutig wieder mal fest, wie schön wir es in Tirol haben. Da können auch die Wolken nichts daran ändern.
Zu Hause haben wir auch noch eine kleine Belohnung, es wird gegrillt. Das Wetter hat sich gegen Nachmittag dann doch beruhigt, kein Regen ist gekommen. Trotzdem war die Entscheidung, es gut sein zu lassen, die Richtige. Und das Essen schmeckt einfach super.
Danke an meinen Papa, meinem heutigen Bergkameraden, für die tolle Tour! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Tourendaten
Gesamtlänge: 15,38 km
Gesamtdauer: 7:13 h
Höhenmeter: 1638 m