Eigentlich war das Ziel heute ein anderes… wir wollten auf den Gilfert (2.506m), aber das ist sich nicht ganz ausgegangen. Dazu allerdings später mehr. Nachdem das Wetter gestern so gut war, und heute wieder super gemeldet ist, müssen wir ins Gebirge. Als Ziel haben wir eine Tour vom Loassattel (1.675m) ausgesucht. Die Anreise von Aldrans ist schon eine Herausforderung, die letzten 5km auf einer Mautstraße ziehen sich. Und am Parkplatz angekommen sehen wir sofort, daß wir nicht die einzigen mit dieser Idee gewesen sind.

Vom Loassattel zieht unser Weg nun Richtung Gilfert, als nach Westen. Der Weg ist gut, aber recht „gatschtig“. Das liegt wohl an den letzten Schneefällen, die den Boden durchnässt haben.

Überall sind kleine Seen, die so richtig schön in der Herbstsonne glänzen und wunderschöne Farben aufweisen.
Der Weg zieht bedächtig den Berg hinauf, ziemlich genau am breiten Wiesengrat. Schon bald sehen wir das erste Gipfelkreuz am Horizont, nämlich vom Kleinen Gamstein (1.924m). Hinter uns zieht ein steiler Weg hinauf zum Kühmöser (2.264m), auch Kuhmesser genannt. Im Hintergrund sieht man das Kellerjoch und das Gasthaus Hecher.

Die oben genannten Miniseen und Teiche sind fast alle mit einer feinen Eisschicht bedeckt, das ruft klarerweise die Kinder auf den Plan. Mit jedem Stein, dem sie habhaft werden, versuchen sie das Eis zu durchbrechen.

Die Aussicht ins Inntal wird immer besser, das Karwendel lockt im Hintergrund mit vielen lohnenden Bergzielen.
Da wo die Sonne dieser Tage nicht mehr hinscheint, ist der Boden mit einer feinen Eisschicht überzogen, der schon fast unnatürlich wirkende Kunstwerke aus Blättern und Gräsern formt. Wunderschön anzuschauen…

Wir erreichen unser erstes Ziel, den Kleinen Gamstein. Hier legen wir eine kurze Pause ein, der Hunger ist schon groß, daher wird hier die mitgebrachte Jause vertilgt. Und wie gut das schmeckt…
Nach der Stärkung wandern wir weiter am Grat entlang, erst mal müssen wir ein flaches Stück hinter uns bringen, bevor der Pfad wieder steiler wird.

Rückblickend sehen wir eine wahrlich interessante Landschaft, mit vielen kleinen Hügeln und Senken, am Horizont erkennt man den Kleinen Gamsstein.

Und dazwischen immer wieder kleine Lacken. Mich würde interessieren, ob diese Tümpel vom letzen Schnee herrühren oder ob diese immer hier sind.

Der nächste Gipfel ist schon relativ nahe, wir müssen noch eine Steilstufe hochmarschieren, dann erreichen wir den höchsten Punkt unserer Wanderung.
Eigentlich wollten wir ja auf den Gilfert gehen , aber nachdem wir nun hier auf dem Großen Gamsstein stehen, sehen wir, dass doch schon viel Schnee auf dem Weiterweg liegt. Das ist mir mit den Kindern dann doch ein wenig riskant, daher beschließen wir, es hier gutsein zu lassen.

Kurz unter dem Gipfel machen wir an einem gemütlichen Platz nochmals Pause, ein Müsliriegel als Reserve ist immer im Rucksack. Der Ausblick ist heute einmalig…

Der Abstieg erfolgt über den selben Weg, natürlich werden wieder Steine mitgeschleppt, um an den vielen Kleinseen Löcher im Eis zu fabrizieren…

Wir erreichen wieder den Kleinen Gamsstein, der Parkplatz ist nun nicht mehr weit…
Eine wunderschöne Wanderung, nicht ganz so wie geplant, aber ein Weitergehen auf zum Teil schneebedeckten Pfaden hätte vielleicht eine tolle Bergtour verpfuscht.
Tourendaten
Gesamtlänge: 6,34 km
Gesamtdauer: 3.00 h
Höhenmeter: 574 m

Hallo Wisse, schön wieder einmal einen Bericht von dir zu lesen, so schön geschrieben 😊 und dann weckst du mit deinen Touren immer Kindheitserinnerungen in mir! Ich war 5 Jahre, da machten wir am Weerberg in einer Aste=Hütte Urlaub und da bestieg ich meinen ersten Gipfel, den Gilfert. Liebe Grüße aus dem Lechtl Evelyn
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Danke für deinen netten Kommentar. Leider haben wir es nicht ganz rauf geschafft, aber das holen wir nächstes Jahr mal nach… freut mich, wenn dir meine „Gschichtn“ gefallen 😊
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