221101 Halltalrunde

Schon viele Male habe ich mit Papa ausgemacht, dass wir zusammen eine Halltalrunde machen sollten, damit wir gemeinsam die Hinterlassenschaften des Salzbergbaus erkunden können. Heute endlich ist es soweit. Als erweitertes Ziel haben wir uns noch die Speckkarspitze (2.621m) überlegt

Wir starten am Hackl, es ist leicht diesig, daher ist der Parkplatz bei unserer Ankunft noch überschaubar besetzt. Bei der ersten Gelegenheit zweigen wir auf den interessanten Fluchtsteig.

Schon zu Beginn finden wir erste Zeugnisse des Salzabbaus. Die ehemalige Soleleitung, die das gelöste Salz ins Tal, nach Hall in Tirol lieferte, wird zwar nicht mehr gewartet, aber ist noch an einigen Stellen sichtbar. Wer weiß wie lange diese Holzrohre noch bestehen…

An der zweiten Ladhütte zweigen wir in Richtung St. Magdalena, dem ehemaligen Kloster im Halltal, ab. Der Weg führt durch einen dichten Buchenwald, der Boden ist übersät mit Buchenblättern.

In angenehmer Steigung zieht sich der Steig hinauf zum nun als Gasthaus fungierendem St. Magdalena.

Bald haben wir die erste Station erreicht, die Raststation ist geöffnet, das behalten wir uns für den Rückweg im Kopf.

Wir wandern weiter über den oberen Fluchtsteig und erreichen, nachdem wir die ersten Stollen gesichtet haben, das altehrwürdige Herrenhaus.

Dieses besichtigen wir ausgiebig, ein paar Veränderungen sind seit meinem letzten Besuch geschehen. Ein Verein kümmert sich nun um den Erhalt, es sind auch Überwachungskameras installiert worden, um den überbordenden Vandalismus Herr zu werden.

Eine gute Sache, finde ich, denn bei diesem Komplex handelt es sich um den ältesten Industriebetrieb von Tirol. Das sollte wohl erhaltenswert sein!

Nach wir den Rundgang um das Herrenhaus und die Rupertikapelle absolviert haben, wandern wir weiter Richtung Issboden.

Die oberen Stollen schauen wir uns natürlich auch noch an, zum Teil sind Rohrleitungen für eine erneute Wartung der Stollen an den Vorplätzen gelagert.

Am oberen Knappenhäusl machen wir eine Pause, verzehren unsere Jause und genießen den historischen Platz. Leider ist es ein wenig kühl geworden, daher können wir nicht allzu lange bleiben.

Kurz vor dem eigentlichen Issboden erhaschen wir einen Blick auf die beeindruckenden Bergriesen im hinteren Halltal, allen voran die kühne Spitze des Rosskopfs.

Der Issboden, früher mal wurde dieser verlassene Flecken Erde von der Saline bewirtschaftet, erinnert an eine urtümliche Moorlandschaft, und stellt für uns den Umkehrpunkt dar. Erst wollten wir noch weiter auf das Lafatscherjoch und die Speckkarspitze, aber das Wetter sieht nicht so einladend aus, daher verschieben wir unseren Plan auf unbestimmte Zeit.

Über Holzstege „schweben“ wir über die sumpfigen Stellen, eine gute Installation, denn der Moorboden würde durch die Wanderer wohl oder übel Schaden nehmen.

Die Wälder leuchten in bunten Herbstfarben, besonders die gelben Lärchen erzeugen ein magisches Bild des sich zum Ende neigenden Jahres.

Zuerst ist der Weg noch relativ flach und angenehm zu gehen, ein wenig später steilt der Pfad auf und fällt rapide ab zum Ochenbrünnl

Kurz bevor wir den Aufstiegsweg erreichen, halten wir noch einer beeindruckenden Aussicht und schauen ins untere Halltal mit dem Kloster.

Bald haben wir eben Jenes erreicht, beim Aufstieg hatten wir schon ausgemacht, dass wir hier noch einkehren.

Bei einem gemütlichen Bier lassen wir die schöne Wanderung Revue passieren, sehr viele, speziell historische Eindrücke haben sich heute eingebrannt.

Vom Gasthaus nehmen wir den Steig über das Eibtal, kurioserweise stehen auf dem Wirtschaftsgebäude von St. Magdalena ein paar Geißen.

Über das Eibtal erreichen wir wieder den Fluchtsteig, der uns nun gemütlich zurück zum Hackl bringt.

Kurz vor dem Hackl sehen wir nochmals die Tuxer Alpen vor uns liegen, mit dem Haneburger, der mir letztes Mal leider verwehrt blieb.

Eine wunderschöne Tour, dieses Mal mit vielen geschichtlichen Eindrücken…

Tourendaten
Gesamtdauer: 4:40 h
Gesamtlänge: 18,10 km
Höhenmeter: ∆ 956 m / ∇ 1.004 m
Wetter: Windig, bewölkt, trocken

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