Der Frühling zieht ins Land und die wirklich warmen Temperaturen setzen dem Schnee arg zu. Daher beschließen wir heute, ins Halltal zu schauen. Zum einen gibt es hier ein paar Geocaches, die ich gerne loggen würde, zum anderen möchte ich mir mal die Halltaler Platten anschauen, ob diese schon bekletterbar wären.
Wir starten vom Parkplatz am Eingang des Halltals. Der Föhn arbeitet schon seit Tagen, seit gestern hat sich auch noch Saharasand dazugesellt und taucht die ganze Gegend in ein fast schon gespenstisches Licht. Mystisch…
Die ersten Meter gehen wir noch auf der Asphaltstraße, doch schon bald zweigen wir auf den sogenannten Fluchtsteig ab, der uns in moderater Steigung schon bald zum berüchtigten Bettelwurfeck bringt.
Dieses Eck mit seinen über 30% Steigung habe ich schon manches Mal mit dem Mountainbike bezwungen, aber noch nie zu Fuß. Wird mal Zeit…
Bald erreichen wir die zweite Ladhütte, bei der auch gleich der dazugehörige Cache gefunden wird. Dann geht es weiter über den Fluchtsteig, bis kurz unter der zweiten Ladhütte.
Wieder müssen wir ein Stück auf der Asphaltstraße, gebaut für das ehemalige Salzbergwerk ausweichen. Bis jetzt war der Weg schneefrei, aber ab der dritten Ladhütte nimmt der Schnee und damit verbunden auch eine kühlere Luft zu.
Eine Weile stapfen wir mit unseren Halbschuhen im Schnee, doch dann zieh ich mir die Gamaschen an, um meine Füße halbwegs trocken zu halten.
Nach ca. 1 1/2 Stunden erreichen wir die Herrenhäuser, die beeindruckenden Gebäude des Bergbaus, die viele Jahrhunderten den ordinären Knappen verschlossen waren.
Nur die noblen Bergoffiziere durften hier loggieren. Später wurden die Häuser erweitert und auch den Knappen zugänglich gemacht.
Heute machen die Gebäude, allen voran das gelbe Herrenhaus, das 1999 von einer verherenden Lawine beschädigt wurde, einen desolaten Eindruck. Aber man kann noch die Wichtigkeit des Salzabbaus im Halltal erahnen.
Besonders gerne sehe ich mir die Kapelle an, die mit ihrem originalen Einrichtungen noch immer zu beeindrucken weiß.
Lange bleiben wir nicht, denn es kühl sehr schnell ab, und wir haben noch einen guten Fussmarsch ins Tal. Auf dem Weg schauen wir noch bei Sankt Magdalena vorbei, einem ehemaligen Frauenkloster, das heute als kleine, aber feine Jausenstation betreiben wird.
Lange schon sind hier keine Nonnen mehr, nur noch erahnen kann man das entbehrungsreiche Leben, das die Frauen hier geführt haben müssen.
Den Weg ins Tal bestreiten wir nochmals über den Fluchtsteig, eine feine, und sehr interessante Wanderung nimmt sein Ende. Hier bin ich nicht das letzte Mal gewesen, in diesem wilden, einsamen Tal mit großartiger Geschichte.
Tourendaten
Gesamtdauer: 2:45 h
Gesamtlänge: 12,36 km
Höhenmeter: 915 m