Das Wetter ist zwar nicht das Beste, aber trotzdem wollen Alfons und ich heute die Rumer Nadel wagen. Zumindest mit dem Rad bis zur Rumer Alm können wir immer fahren. Dann sehen wir schon weiter, so das „Ausgemach“.
Von der Arbeit geht es durch die Stadt, über die Mühlauer Brücke und dann den Berg hinauf bis zum Rechenhof.
Das Wetter schaut mal soweit stabil aus, also beschließen wir, weiterzufahren. Der Weg ändert sich merklich beim Rauffahren, zuerst noch schöner Asphalt, dann schlechter Asphalt und schlussendlich dann unser Liebling, der Forstweg. Hier sind zwar ein paar Stücke, die gerade instand gesetzt werden, aber generell ist der Weg sehr gut in Schuss.
Bald erreichen wir die Rumer Alm, wir beschließen aber gleich am Forstweg weiterzufahren, denn dort am Ende liegt unser Ziel. Die ersten paar Meter vom Forstweg sind fast neu, dann jedoch steilt der Weg so stark auf, dass wir die Räder abstellen und zu Fuß weitergehen.
Am Ende des Forstwegs geht ein kleiner Steig runter zu einem kleinen Hochstand. Ab hier wird es abenteuerlich. Teilweise total matschig und dementsprechend rutschig zieht der Weg nach Unten.
Dann verläuft der Pfad parallel zum Hang, zwar nicht mehr lettig, aber dafür sieht man vor lauter Gras keinen Weg mehr… und die versteckten Wurzeln unter dem Gras stellen sich als echte Stolperfallen heraus. Und was nicht unerwähnt bleiben darf, sind die kleinen Biester, die hier nur auf „Opferbeine“ warten. Zwei Zecken kann ich schon beim Suchen nach „Purpurnen Flüssen“ entfernen. Später zu Hause werde ich noch einen finden, der sich schon leicht verbissen hat, das Mistding!
Schlussendlich erreichen wir den Fuß der Rumer Nadel, bei den „Locals“ auch „Langer Stoan“ genannt. Wir machen eine kurze Pause, dann richten wir uns fürs Klettern her. Gurt, Helm, Einbinden des Seils, dann noch die Patschen und los kann es gehen. Der Einstieg ist ein wenig speckig, aber das sind wirklich nur die ersten 2 Meter.
Dann geht der Weg schön und in fast logischer Linie hinauf. Beim Seilverlauf leiste ich mir einen kleinen Schnitzer, den ich in größerer Höhe dann fast bereue, das Seil lässt sich sehr schwer raufziehen. Die letzten Meter werden zur Kraftprobe, Wisse gegen Seil, aber schlussendlich gewinne ich diesen K(r)ampf und stehe am wohl originellsten Gipfelkreuz in der näheren Umgebung. Das Gartenzwergerl….
Ich richte den Stand ein, dann kann auch schon Alfons nachkommen. Bald sitzen wir zwei gemütlich bei einem kleinen Bier und einer Wurstsemmel bei grandioser Aussicht auf dem Gipfel des Langen Stoans. Gemütlich ist es hier.
Im Oberinntal regnet es schon leicht, also beschließen wir, aufzubrechen. Nach einer lustigen Abseilaktion stehen wir wieder am Fuß der Nadel und können unsere Sachen verstauen.
Rasch berge ich noch den Geocache „Rumer Nadel (Langer Stoan)“
Der Weg durch das Zeckenparadies geht leichter als gedacht, bald stehen wir wieder verschwitzt, da sehr schwül, beim Hochstand.
Wir nehmen einen Pfad durch den Wald, dort entdecke ich noch ein paar Eierschwammerlen und auch den Geocache „Bäume sind auch nur Menschen“. Dann erreichen wir wohlbehalten die Fahrräder.
Fast genau in dem Moment, als wir losfahren, fängt es an zu Regnen. Wir bleiben bei der Rumer Alm kurz stehen, stellen uns unter einen Baum bis der ärgste Guss vorbei ist, dann fahren wir ab, nach Mühlau. Quer durch Innsbruck fahren wir bis nach Ambras, dann über den Pfaffensteig hinauf nach Aldrans.
Eine tolle Tour mit ganz vielen Aspekten… am besten beschrieben mit HBC (Hike&Bike&Climb). Das müssen wir öfter machen, das hat richtig Spaß gemacht.
Tourendaten
Gesamtlänge: 27,44 km
Gesamtdauer: 3:46 h
Höhenmeter: 1.103m