Heute in der Früh geht’s los, wir, das heißt, Opa, Letu und ich machen uns auf ins Wipptal. Unser Ziel ist ein eigentlich typischer Skiberg, die Vennspitze und evtl. lässt sich „hinten“ noch ein wenig dranhängen. Um kurz nach 8:00 Uhr fahren wir in Aldrans los, ein Privileg des Herbstes, man kann recht spät starten. Wir fahren bis zum Wanderparkplatz beim Gasthof Steckholzer, dort starten wir zu unserem Tagesunternehmen.

Die Herbstzeit ist zwar nicht mehr mit den hohen Temperaturen des Sommers gesegnet, aber gerade heute ist ein sehr angenehmer Tag. Fast T-Shirt-Temperaturen… Und eines hat der Herbst den anderen Jahreszeiten voraus… die wunderbaren Farben. Wir starten unsere Wanderung durch einen Lärchenwald, die leucht-gelben Nadelbäume werden uns heute noch lange begleiten. Wunderschön anzusehen…
Noch ist es im Schatten ein wenig frisch, sobald die Sonne rauskommt, wird es aber wieder warm. Wir steigen über sanfte Böden immer weiter, überall um uns herum leuchten die wunderschönen Lärchen.

Nach einiger Zeit erreichen wir die Waldgrenze, anstatt leuchtender Herbstbäume haben wir nun Matten mit Wacholdersträuchen, so weit das Auge reicht. Eine kurze Felsstufe im Aufstieg meistern wir auch schnell.
Der Ausblick ist ab der Waldgrenze phänomenal, das Wetter ist heute herrlich, ich kann es nicht oft genug sagen. Und die Aussicht ist in alle Richtungen wunderbar! Letu hat heute sein kleines Fernglas dabei, da wird auch so manchem Gamsl nachgeschaut.

Schlussendlich sind wir am Gipfelgrat angelangt, am Zaun entlang geht es hinauf zum ersten Gipfelkreuz, nämlich dem der Vennspitze [2.390m].
Direkt am Grat, wie hier nicht anders zu erwarten, bläst ein leichter Wind. Doch schon ein paar Meter nördlich des Kreuzes finden wir ein windstilles Plätzchen und genießen unsere mitgebrachte Brotzeit. Dann machen wir uns auf zum nächsten Gipfel, des Rossgrubenkogels [2.450m]. Der Weg zwischen den zwei Gipfeln ist nicht schwer zu gehen, aber teilweise sehr ausgesetzt. Letu macht seine Sache aber sehr gut und ohne Probleme erreichen wir unser nächstes Ziel.
Der weitere Weg führt uns zum Silleskogel [2.418m], auch einer der bekannten Skiberge, im Sommer aber selten besucht. Hier ist kein Gipfelkreuz montiert, eine Steinplatte zeigt den höchsten Punkt hier an. Auch hier bleiben wir nur ganz kurz, nun geht es steil hinunter zum Geierschnabel, einer sehr beeindruckenden Felsformation…
Der sichtbare Pfad zieht rechts vom Geierschnabel steil zu einer Kuppe. Wir beraten uns, schauen uns den weiteren Weg an und kommen zu der Feststellung, dass wir falsch gegangen sind. Wir müssen nochmals aufsteigen, hinauf zum Geierschnabel, denn der Weg führt von hier durch ein breites Tal hinunter zur Sillalm.
Wir gehen nach Erreichen des Geierschnabel weglos in die Talsenke, sehr schön zu gehen, und schwierig ist es auch nicht. Aber wir sind schon eine gute Weile am Weg, Letu wird ein wenig müde. Aber er hält sich wacker… und beeindruckt Opa und mich!
Über Stock und Stein, im wahrsten Sinne des Wortes gehen wir Talabwärts, Richtung Sillalm. Da wir zumindest im oberen Teil keinen Weg haben, suchen wir uns immer wieder den Pfad des geringsten Widerstandes. Das geht gut, denn Schwierigkeiten stellen sich uns keine in den Weg. Schlussendlich erreichen wir doch wieder einen gut ausgeprägten Pfad, der uns weiter talwärts führt.

Nach langer Strecke ohne richtigen Wegen sind wir dann froh, als wir die Forststraße erreichen, die wieder in unseren Karten eingezeichnet sind. Naja, Froh ist vielleicht der falsche Ausdruck, die Wanderung durch das Gelände hat uns allen Dreien sehr viel Spaß gemacht. Im Tal kehren wir noch im Gasthaus Steckholzer ein und genießen die feine Herbstsonne.
Eine wunderschöne Überschreitung der Venner Berge, die uns sicher noch länger in Erinnerung bleiben wird…
Tourendaten
Gesamtdauer: 5:00 h
Gesamtlänge: 11.77 km
Höhenmeter: 1.167 hm

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