Und wieder öffnet ein wunderschöner, warmer Tag seine Augen und läßt uns von wunderbaren, langen Bergfahren träumen.
Dennoch, die Situation ist aktuell unverändert (Covid19), daher sind wir eher an die talnahmen Wanderungen gebunden. Aber gerade hier sehe ich einen großen Vorteil der Lage, denn schon lang gehegte Ziele, nie durchgeführt, weil man die ja immer machen kann, rücken jetzt in den Fokus. Und diese Tour hat mein Interesse schon länger geweckt, nun ist es soweit…

Im Team mit meinem Junior starten wir beim Parkplatz bei der Walderkapelle, steil steigen wir neben der Sprungschanze hinauf in kühlenden Wald, in Richtung Winklerhütte.
Es geht ein gutes Stück recht steil hinauf, dann legt sich der Weg ein wenig zurück und wir können uns ein wenig erholen. Für die Jahreszeit ist es sehr warm, und man erkennt den ausgebliebenen Regen an jeder Ecke… das Gras ist dürr, ein kleiner Funke würde reichen, ganze Flächen zu veraschen.

Über den gemütlichen Steig erreichen wir bald eine Forststraße, die uns zum nächsten Steig, jenem auf die Winklerhütte bringt.
Durch lichten Bergwald erreichen wir über Serpentinen immer mehr an Höhe. Dann stehen wir an einer Biegung, die sehr günstig einen wunderschönen Blick in mein Lieblingstal, das Halltal ermöglicht.
Und schließlich erreichen wir auch die sehr schön gelegene „neue“ Halltalerhütte. Dieses Domizil befindet sich in Privatbesitz, mehr konnte ich hierzu nicht rausfinden.

Von hier queren wir nun auf einem, in keine mir bekannten Kartenwerk verzeichneten Steig, der jedoch zumindest heutzutage öfter benutzt wird, wie man unschwer am Zustand des Wegleins erkennen kann.
Ohne große Höhenänderung wandern wir immer gen Osten. Der Steig ist trotz der Kürze sehr abwechslungsreich, kurze Steilpassagen in Grashängen wechseln sich mit gemütlichen Böden ab, die zur Rast einladen.
Bei einer markanten Abzweigung erreichen wir wieder den Originalsteig, der mir auch bei der Tourenplanung vorgeschlagen worden ist. Nächstes Ziel ist nun die Schaferhütte.

Kurz vor erreichen der Hütte überqueren wir einen kleinen Wasserlauf, der uns zum Verweilen einlädt. Hier machen wir Pause, ist schnell beschlossen. Heute haben wir eine Brotzzeit dabei, somit machen wir es uns hier in der Sonne gemütlich.
Nach ausgebiebiger Pause wandern wir weiter, immer noch dem Morgenlande zu. Durch die Unwegsamkeit des Geländes hat sich hier ein uralter Wald erhalten können, mit Bäumen, die schon viele Menschenleben und so manche Geschichte gesehen haben.

Die nächste Hütte, die wir besuchen, ist wohl die interessanteste, aber auch jene, über die man am wenigsten Information bekommt. Nur soviel, erbaut wurde die ursprüngliche Hütte 1910, in den Jahren 1966 und 1967 wurde die Hütte durch Schadlawinen so schwer beschädigt, daß das Gebäude aufgelassen und nicht mehr instandgesetzt wurde.

Ein interessantes Plätzchen, die im Bilde gezeigten Eisentüren gehören übrigens zum ehemaligen Ofen. Auch ein kleiner Quellbrunnen steht in der Nähe, dort können wir unsere Wasservorräte wieder auffrischen.
Ganz in der Nähe haben wir dann noch einen schönen Ausblick auf das Unterinntal.

Nun fällt der Steig ähnlich steil ab, wie er am Anfang war. Hier passieren wir noch die abgegangene Wandlhütte, von der nur noch ein paar unscheinbare Mauerreste stehen.
Wir konzentrieren uns auf den schmalen Steig, trotzdem rutscht Letu einmal aus und schürft sich das Wadl auf… trotz Schmerz nochmals Glück gehabt.
Auf dem Weg retour zum Parkplatz kommen wir noch an einem kleinen Teich vorbei, den Junior gleich begutachten muss. Es wimmelt nur so vor Kaulquappen…

Letu fängt eine aus dem Wasser, inspiziert sie vorsicht und meint mit Kennermiene… die Kaulquappen sind schon ein paar Wochen alt…
Nun ist es nicht mehr weit, bald sind wir am Parkplatz und zurück beim Auto. Ein Blick zurück zeigt uns die mächten Berge, an deren Fuss wir heute diese wunderschöne Wanderung machen konnten.

Und nachdem die Tour heiß und teilweise anstrengend war, gibts als Belohnung wieder mal ein Eis…

Tourendaten
Gesamtdauer: 3:10 h
Gesamtlänge: 10,01 km
Höhenmeter: 714 hm
