Ein Hauptpunkt unseres Familienwochenendes ist ein Besuch von Kitzbühel, des Geburtsorts meiner Oma müttlericherseits. Nach einem feinen Frühstück fahren wir von Zimmermoos los und erreichen nach einer knappen Stunde den großen Parkplatz bei der Hahnenkammbahn. Dort treffen wir unsere Reiseführerin, die uns Kitzbühel zeigen wird.

Die Reiseführerin macht einen guten Job, es ist sehr interessant. Nicht alles ist „Hautevolee“ hier in der Stadt der Reichen und Schönen. Es gibt auch ein ganz normales Kitzbühel abseits des Reichtums, und diesen schauen wir uns genauso an. Schöne Häuser überall, geschichtsträchtige Gassen und Gebäude (wie oben das ehemalige Grand Hotel)
In der Stadt lernen wir ein paar bekannte Plätze kennen, und ein Unikum von Kitzbühel: Hier wurden die Häuser nicht zusammengebaut, damit ein ausbrechendes Feuer nicht auf die Nachbarhäuser übergreifen konnte. Daher ist Kitzbühel auch über die Jahrhunderte von großen Feuern verschont worden.
Der Name Kitzbühel kommt auch nicht von einem Hügel voller Kitze, sondern vom Ritter Chizzo, einem Bayrischen Ritter, der hier auf einem Bühel residierte: „Der Bühel des Chizzo“. Überhaupt ist die Besitzgeschichte der Stadt sehr wechselhaft, einmal gehörte es zu Bayern, einmal zu Tirol.

Am Dorfplatz sehen wir dann nochmals ein paar wunderschöne Häuser. Und man muss schon sagen, daß Kitzbühel eine sehr angenehme Innenstadt hat.

Am Dorfplatz gibt es viel zu sehen und ein Eis ist auch schon in Sicht. Daher ist es gar nicht mehr so einfach, die Kleinen zum weiterwandern zu motivieren. Aber eine Station gibts noch, die schöne Kirche mit dem Friedhof.
Die Häuserfasaden sind in bunten Farben gehalten, das erinnert mich sehr stark an die Innstädte, wie Innsbruck oder Braunau…

Vom Kirchenbühel schauen wir nochmals auf das feine Städchen.

Und auch ein spezielles Grab wird uns gezeigt. Das von Toni Sailer. Meine Oma Frieda war ein sehr großer Fan von dem Top-Schifahrer, der so viel, auch für die Moral der Österreicher, speziell nach dem Krieg, gemacht hat.
Am Schluß begeben wir uns noch in die Unterstadt, jenem Teil, in dem die ärmeren Bürgen von Kitzbühel immer lebten.

In der Nähe vom Stadtplatz sehe ich das Wappentier der Kitzbühler, das sich possierlich in einer schönen Straße erhebt. Nun ist die Führung zu Ende und wir genießen in einem Café eine kleine Erfrischung.

Die Fahrt retour nach Zimmermoos verläuft unspektakulär, als wir angekommen, sind die Meisten für eine kurze Rast. Ich verbinde diese Pause mit einer kleinen Erkundungstour auf den Stadtberg von Rattenberg. Eine kurze, knackig steile Joggingrunde führt mich auf diese Aussichtskanzel.
Tief unter mir liegt das Inntal, schon beeindruckend, wenn man von oben so hinunterschauen kann. Und das nächste Mal, wenn ich auf der Inntalautobahn gen Osten fahre, werde ich einen Blick hier heraufwerfen und mir denken… da warst du auch schon mal oben!

Den Abend lassen wir wieder erst bei einem guten Abendessen, heute frischer Salat aus dem Garten und dann himmlich leichten Kaiserschmarrn. Das Essen war bis jetzt immer ein Traum und allein deshalb ist die Unterkunft immer empfehlenswert. Anschließend sitzen wir noch ein wenig zusammen und reden. Früh gehen wir ins Bett, es war ein langer Tag.