Warum in die Ferne schweifen, wenn das Schöne liegt so nah… angelehnt an einen Vers von Goethe beschließen Letu und ich, in direkter Umgebung eine Wanderung zu machen. Wir starten zu Hause, ein paar Asphaltmeter müssen wir durch das Pfarrtal gehen…

… dann erreichen wir schon den Übergang nach Ampass, direkt unterhalb des Sportplatzes.

In Aldrans ist beim Abmarsch schönes Wetter, in der Inntalfurche liegt allerdings Nebel. Und mit unserer Runde erreichen wir mehrmals genau die Randzone vom Tiefnebel.

In Ampass zaubert dieser Effekt wunderschöne Stimmungen in die Landschaft. Mystisch liegt das alte Widum, eingebettet in feinem Dunst, im Schatten.

Auch der weitere Weg in Richtung Häusern und durch den Ebenwald ist von viel Nebel und wenig Aussicht geprägt. Mir gefällt die Stimmung sehr gut, einziger Wermutstropfen ist die feuchte Kälte, die omnipräsent ist.

An der Pest- und Kriegerkapelle in Ampass machen wir eine kurze Pause. Während Letu einen Geocache sucht, bewundere ich die alten Grabkreuze… auch ein Gedenkstein für Kaiser Franz Josef I. ist vorhanden…

Der Weg führt noch eine Weile gen Osten, fast immer knapp am Waldrand entlang.

Unterhalb des Kienbergs erreichen wir die Abzweigung, die auch unseren Umkehrpunkt darstellt. Nun geht es ein wenig aufwärts…

Mit dem Höhengewinn überwinden wir auch die Tiefnebelgrenze… bald schon leuchtet azurblauer Himmel zu uns nieder, während einige noch tiefer gelegene Bäume im Dunst liegen.

Der Wald hier am Kienberg ist dicht, dennoch scheint hier noch eine vernünftige Forstwirtschaft vorzuherrschen. Der Wald scheint aufgeräumt und gepflegt…

Im Wald hängen noch immer leichte Nebelfelder, aber wir haben die Grenze nun eindeutig überschritten…

An einer schönen Stelle am Kamm des Kienbergs sehen wir das Ausmaß der Wolkendecke… das gesamte Inntal liegt unter dickem, festen Nebel.

Währenddessen sind wir nun in der Sonne angekommen. Das nutzen wir gleich für eine feine Pause mit Jause aus…

Die Sonne wärmt unsere kalten Knochen, und das Gefühl kriecht langsam wieder in die Finger.

Unser weiterer Weg führt über den Kienbergrücken direkt in den Weiler Kienberg. Dort zweigen wir ins Hasental ab.

Und gleich am Anfang gibt es eine große Überraschung… was tun die zwei Kamele hier mitten in Tirol? Lustige Tiere, die uns neugierig betrachten…

Vorbei an den Mooshöfen, die obwohl hier in der Nähe von Innsbruck doch gefühlt extrem abgelegen sind, wandern wir ganz in der Nähe der berüchtigten Teufelsmühle gen Westen.

Der Weg im Hasental wird immer enger, schließlich sehen wir den letzten Reiterhof, der hier versteckt in dem engen Tal liegt.

Nach ein paar Schritten durch den Wald öffnet sich das Tal wieder, ein Schild weist und darauf hin, dass es sich hier um die Hasenheide handelt. Wir stehen bald in der Nähe der Prockenhöfe, die Aussicht auf Innsbruck ist von dieser Stelle immer wieder besonders.

Vorbei am Herzsee, einem ehemaligen Badesee, nun Angelteich erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt.
Eine tolle Wanderung, die wir direkt von zu Hause durchführen konnten. Und obwohl das Wetter nicht so gut war, die Stimmung war es allemal!

Tourendaten
Gesamtdauer: 4:16 h
Gesamtlänge: 16,93 km
Höhenmeter: 450 hm

