Der Lechtaler Höhenweg ist schon ein paar Jahre her, damals wollten Papa und ich den Augsburger Höhenweg „mitnehmen“. Leider hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht und wir mussten eine Alternativroute nehmen.
Einige Jahre später ist es nun so weit, wir probieren uns nochmals am Augsburger Höhenweg. Start der Tour ist in Schnann, das ich mit Bahn und Bus erreiche

Die Anfahrt ist sehr schön, schon ewig bin ich nicht mehr in dieser Ecke von Tirol gewesen. Das Wetter ist dieses Mal auch perfekt, was soll da noch schief gehen.

Start ist in der Ortschaft Schnann, die bekannt für die schöne Klamm ist.

Diese Schlucht ist eine Besonderheit. Man steigt durch einen kurzen, sehr engen Teil, dann weitet sich die Schlucht schon wieder. Durch diese Eigenheit bildet der vordere, enge Teil schon fast einen natürlichen Schutz gegen Lawinen und Muren.

Während die Engstelle aus hartem Gestein besteht, ist der hintere Teil aus Schiefer, der schneller verwitterte und diese Landschaft bildete.


Im Rückblick sieht man nochmals den Riegel, der die Engstelle bildet. Eine faszinierende Stelle, finde ich.

Der weitere Teil der kurzen Schlucht ist mit Leitern und Brücken begehbar gemacht, daher ist der Aufstieg einfach zu bewerkstelligen.

Die Temperaturen, wir sind erst zu Mittag gestartet, sind entsprechend warm, da sind wir um jeden schattigen Fleck, wie hier im Wald dankbar.

Steil zieht der Pfad immer weiter durch das Holz, nur kurze Stücke sind flach.

Nach 1:20 h erreichen wir die Fritzhütte, ein gemütlicher Rastplatz auf 1.736 m.

Gleich hinter der Hütte liegt ein kleiner Badeteich, in dem sich auch ein paar kapitale Forellen tummeln. Ob es die zum Abendessen gibt?

Nun lichtet sich der Wald, und die Aussicht auf den Arlberg wird immer besser.

Die Hütte können wir allerdings noch nicht sehen, es fliegt aber ein Versorgungshubschrauber immer wieder an uns vorbei, daher können wir ahnen, wo sich unser heutiger Schlafplatz befinden muss.

Der Hohe Riffler (3.168 m) lacht immer wieder mit seinem (noch) schönen Gletscher zu uns herüber.


Vor uns öffnet sich die ganze Pracht der Tiroler Bergwelt, der Verwall, die Saumnauner und Ötztaler Alpen direkt vor uns.

Auf der anderen Seite bekommen wir einen ersten Blick auf einen Teil unserer morgigen Route. Der Eisenkopf sendet uns schön Grüße.

Dann endlich erreichen wir nach 2:46 h die Hütte. Der Aufstieg hatte es in sich, aber nun sind wir gut angekommen. Der Hubschrauber fliegt immer noch, es sind Umbauarbeiten an der Hütte im Gange, da muss das Material fliegend geliefert werden.

Der Blick zurück offenbart nochmals den letzten Teil des Aufstiegs über schöne Almwiesen. Ein paar Schäfferhütten, teilweise noch aktiv, haben wir passiert.

Angekommen, ist es nun Zeit für etwas Gemütlichkeit. Wir sitzen in der Sonne, schon bald haben wir noch einen Bergsteiger kennengelernt, Manuel, der bei uns im Mehrbettzimmer untergekommen ist.

Die Sonne lässt alle Strapazen vergessen, es ist einfach nur perfekt hier oben.

Der Abend wir lustig, das Essen ist sehr gut, und die Hüttenleute und überhaupt alles sehr nett. Hier kehrt man einfach gerne ein. Nach einem längeren Plausch verabschieden wir uns in die wohlverdiente Nachtruhe.

Tourendaten
Gesamtdauer: 2:46 h
Gesamtlänge: 7,5 km
Höhenmeter: ∆ 1239 m / ∇ 88 m

