Zweite Etappe – Leutkirchner Hütte bis Ansbacher Hütte
Gut ausgeruht erwachen wir Frühmorgens und packen unsere Rucksäcke für die zweite Etappe. Das Frühstück ist etwas trocken, aber die große Tasse Kaffee hilft, das Brot runterzubekommen. Wir bedanken uns beim Hüttenwirt für die freundliche Aufnahme, bazahlt haben wir, wir auf den AV-Hütten üblich, schon am Abend.
Das Wetter ist gut, und wir kommen schnell hinauf auf das Winterjöchl (2.261m).
Dann geht der Weg über angenehme Pfade über die Hirschpleis, unter dem Stanskogel hindurch Richtung Schindlekopf (2.471m). Obwohl der Gipfel nicht direkt am Weg liegt, beschließen wir, den kleinen Kopf mitzunehmen. Wir stellen die Rucksäcke ab und kraxeln geschwind auf die kleine Erhebung. Der Ausblick ist wirklich schön von hier.
Von oben sehen wir schon unser nächstes Ziel, das Kaiserjochhaus (2.310m) und auch den Pfad dorthin.
Die AV-Hütte haben wir rasch erreicht, da es aber noch früh am Vormittag ist, beschließen wir auch hier, nicht einzukehren, sondern gleich das nächste Ziel anzusteuern. Über nun ausgesetz werdende Wege erreichen wir die Kridlonscharte (2.371m). Von hier haben wir einen wunderschönen Ausblick auf den Hintersee, und obwohl das Wetter nicht mehr ganz so gut ist, ist die Landschaft malerisch.
Hier treffen wir einen Wanderer mit seinen 3 Söhnen, die auch auf dem Weg zur Ansbacher Hütte sind. Der Vater meint zu uns, es sei ein Kreuz mit den Jungs, die springen immer so schnell, dafür brauchen sie öfter Pause. Er würde so viel lieber langsam durchmarschieren… ich kann ihn total verstehen.
Bald erreichen wir das Hinterseejöchl (2.482m), nochmals mit einem schönen Blick auf den Hinetersee. Zuerst ist der Weg wieder sehr angenehm zu gehen, wir kommen rasch voran, dann steigert sich der Anspruch wieder ein wenig, beim Jochrücken müssen wir einige schottrige Tobel durchqueren.
Trotzdem sind wir zügig am Weg, und bald stehen wir am Alperschonjoch (2.303m).
Nun teilt sich der Weg, da wir aber nicht sicher sind, wie der rechte Weg auf die Samspitze ((2.624m) ist, beschließen wir, den einfacheren Weg über das Flarschjoch (2.464m) zu nehmen.
Mit den Rucksäcken, die mit Wasser doch bis zu 13kg auf die Waage bringen, sind manche Balance-Akte doch nicht ganz so einfach.
Vom Flarschjoch umrunden wir die Samspitze, das Gipfelkreuz immer im Blick, und erreichen auch schon die Ansbacher Hütte.
Ein netter Empfang auf der Hütte, gepaart mit einem 3-Bett-Zimmer für uns Zwei, überzeugt uns schon, daß es uns hier gefallen wird.
Wir gönnen uns ein Weizen auf der Hütte, und schauen auf die Uhr… es ist noch sehr viel Tag übrig, also beschließen wir spontan, noch auf die Samspitze, aber ohne Rucksack zu gehen. Wir nehmen nur eine Jacke mit und starten los.
Nicht weit über der Hütte fängt es zu nieseln an, aber wir beschließen, noch weiter zur Spitze zu gehen. Bald hört das Nieseln wieder auf und wir erreichen den Gipfel der Samspitze (2.624m).
Am Abend genießen wir ein 3-Gänge-Hüttenmenü, das wirklich vorzüglich ist. Auch das Hüttenpersonal ist total freundlich und mit den anderen Gästen verstehen wir uns blendend. Ein Ällgäuer Künsterpaar gesellt sich zu uns und wir reden über Gott und die Welt, speziell was sich im Tourismus zwischen früher und heute unterscheidet. Ich höre hauptsächlich interessiert zu, denn Kurt kann so einiges aus vergangenen Tagen preisgeben.
Zeitig gehen wir wieder ins Bett, es hat nun zu regnen begonnen.
Der Wetterbericht ist also akurat gewesen! „Greißlige Stimmung draußen“, mehr fällt mir nicht ein und gerne kuschle ich mich in den Hüttenschlafsack.
Tourendaten
Gesamtdauer: 4:40 h
Gesamtlänge: 13,80 km
Aufstieg: 1.014 m
Abstieg: 908 m
Max. Höhe: 2.624 m
Höhenprofil