Erste Etappe – Zürs bis Leutkirchner Hütte
Heute geht es endlich los, Papa und ich machen uns auf, den Lechtaler Höhenweg zu begehen. Wir fahren schon in der Früh von Reutte mit dem Postbus bis nach Zürs, von dort wollen wir unsere Tour starten.
Im Bus rufe ich noch auf der Leutkirchner Hütte an, um ein Zimmer zu reservieren, aber der Hüttenwirt meint nur, „alles ausgebucht, da braucht´s gar nit kemmen…“. Welch ein Schock zuerst, aber wir beschließen, trotzdem unser Glück zu versuchen…
Nach ein wenig mehr als 2 Stunden erreichen wir unseren Ausgangspunkt, Zürs.
Der erste Teil von Zürs aus geht auf einer asphaltierten Piste über das Skigebiet hinauf zur Trittalm.
Hier wird der Weg dann „schotterig“, ist aber immer noch sehr breit. Es geht in einem schönen Boden, dem Pazüel, Richtung Stuttgarter Hütte. Schon vom Boden aus sieht man die stolze Hütte über dem Tal thronen…
Der Boden ist weit und zu unserer Rechten sehen wir größere Herden an Almvieh. Das gehört wohl zur Pazüel-Alm.
Vor der Stuttgarter Hütte wird der Weg ein wenig steiler, und wir erreichen das erste Joch auf der Tour, das Krabach-Joch (2.305m).
Dann sind wir auch schon bei der DAV-Hütte. Da es noch früh ist, beschließen wir, nicht einzukehren, sondern gleich weiter zur Leutkirchner Hütte zu gehen.
Nach kurzem Marsch erreichen wir das Erli-Joch (2.430m). Es geht zuerst recht einfach, immer weiter hinunter ins Almajurtal bis zur Erlach-Alm. Auf halbem Weg kommt uns eine Gruppe Zürser entgegen, bewaffnet mit Mountainbikes. Na, wer´s mag… Papa und ich sind uns einig, das würden wir nicht wollen.
Wir erreichen die Erlach-Alm (1.922m), eine größere Jägerschaft ist auch zugegen. Wir stärken uns mit einem Weizen und fragen die Jäger ein wenig aus. Murmeltier und Gemse hat heute dran glauben müssen, jetzt wird gefeiert, meinen sie. Als wir auf unseren weiteren Weg zu sprechen kommen, meint der Chef-Jäger, daß der Weg „arg schlecht beieinander ist“. Trotzdem wollen wir es wagen.
Wir gehen von der Alm zuerst noch ein paar Meter gerade aus, dann steilt der Steig auf, in den Stapfe-Tobel. Schon der Anblick des Weges verspricht „prickelnde Spannung“… ausgesetzt, schottrig und abschüssig, das sind die Charaktereigenschaften, die mir noch spontan einfallen. Aber nachdem wir einsteigen, stellen wir fest, daß es nicht so schlimm ist, wie es ausgeschaut hat. Klar, rutschen darf man nicht, aber wo darf man das schon in den Bergen!
Der Tobel ist bald bemeistert und wir steigen hinauf zum Almajur-Joch (2.237m). Von hier aus ist es nur ein kurzer Weg bis zur Leutkirchner Hütte (2.261m).
Auf Nachfrage beim Hüttenwirt ist wie erwartet kein Zimmer frei, Lager schaut auch schlecht aus, aber „wir werden schon was finden…“, wir müssen uns noch ein wenig gedulden. Nach einiger Zeit könnten wir den Winterraum mit „kleinem“ Hund für die Nacht haben, aber wir wollen das Lager nicht mit einem unbekannten, und wie sich herausstellt, gar nicht so kleinen Hund teilen. Wärend er uns das erzählt, schaut er mich augenzwinkernd an und meint nur: „Gel, du hast heute in der Früh angerufen…“
Etwas später haben wir doch noch Glück, eine Absage beschert uns ein feines 2-Betten-Zimmer, Luxus pur also. Ach das Essen am Abend ist sehr gut, und der Hüttenwirt ein feiner Kerl, ursprünglich aus Kärnten.
Um 19:30h liegen wir schon im Bett, wer mich kennt, weiß, daß das fast „Mittag“ ist… trotzdem schlafen wir auch Dank der Ruhe und der guten Luft bald ein, vorfreudig auf den nächsten Tag.
Tourendaten
Gesamtdauer: 4:30 h
Gesamtlänge: 13,60 km
Aufstieg: 1.299 m
Abstieg: 649 m
Max. Höhe: 2.441 m
Höhenprofil
Cool! Ist ein schönes Foto vom Boden!
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