Sechste Etappe – Muttekopfhütte Hütte zum Schloss Fernstein
Da wir gestern unser Soll mit der Anhalter Hütte nicht geschafft haben, beschließen wir, dafür heute nochmals auf „den Putz“ zu hauen…
Nach einem wunderbaren Frühstück, die Muttekopfhütte ist hier wirklich das Highlight der Tour, machen wir uns schon um 7:00 Uhr auf zum Scharnitzsattel (2.441m).
Gemütlich, aber kontinuierlich schrauben wir uns hinauf und schon bald stehen wir auf oben.
Der Abstieg durch die Rinne gestaltet sich nochmals abenteuerlich, denn hier ist es brüchig und steinschlaggefährlich. Zum Glück sind wir allein.
Bald sind wir aus dem Gefahrenbereich und über das Hahntennkar erreichen wir das Hahntennjoch (1.894m), der Klang der Motorräder verkündet die Nähe zur Zivilisation, die wir in den letzten Tagen nicht vermisst haben.
Am Joch steht ein Bus voll mit Touristen, die uns neugierig betrachten. Rasch huschen wir über die Straße und steigen auf, Richtigung Steinjöchl. Wir überholen eine ältere Frau und ein Mädchen, die mit einem Hund am Weg sind. Auf dem Rücken antike Rucksäcke und das Gewand ist sehr „erdfarben“ gehalten. Auf Nachfrage bestätigt sich unser Verdacht, zwei Jägerinnen. Sie sind aber heute nur mit Fernglas am Weg, „Viach schaug´n“.
Bald erreichen wir das Joch mit einem kleinen Kreuz, dann geht es schon wieder runter, fast schon auf einer Berg-Autobahn.
Hoher Zaun schützt vor Unvorsichtigkeit, teilweise ist der Weg sogar betoniert… echt schräg.
Erst als der Pfad wieder flacher wird, bekommt er auch das Aussehen eines normalen Bergweges. Um die Flanken des Maldongrates herumgehend erreichen wir auch schon die noch im Schatten liegende die Anhalter Hütte (2.038m).
Carmen, die Hüttenwirtin ist schon schwer beschäfigtigt, obwohl (oder weil) niemand mehr in der Hütte ist. Wir trinken einen Saft, und reden eine Weile mit ihr. Ich kaufe von einer Sherpani noch 3 Wollmützen für den Winter, die sehr kamod ausschauen, für die Kinder und Lucy.
Am mittlerweile nicht mehr existenten Kromsee vorbei gehen wir hinauf zum Kromsattel (2.137m). Über ein Schotterkar, anschließend durch eine Steilwiese kommen wir auf das Hinterbergjoch (2.202m).
Die beeindruckende Heiterwand steht rechts von uns, ein Versuch offenbart ein wunderbares Echo.
Was nun folgt, kann nur als langer Hatsch bezeichnet werden, der Weg wird zusehens schlechter und lehmiger. Unterwegs treffen wir noch ein paar Bauern aus Tarrenz, die ihr Vieh (Schafe und Ziegen) zusammensuchen, bald schon ist Almabtrieb.
Auf der Hinterberghütte, die wir versehentlich mit der Hinteren Tarrentonalpe verwechseln, bekommen wir einen Radler und gute Unterhaltung. Nach kurzer Pause geht es weiter zur Hinteren Tarrentonalpe (1.519m), an der wir aber nun einfach vorbeilaufen.
Rechts haltend gehen wir durch einen wunderschönen Boden an einem Jagdhäuschen und später am ehemaligen Bergbaugebiet Dirstentritt vorbei. Ein letztes Joch müssen wir übersteigen, das Schweinsteinjoch (1.564m), dann geht es nur mehr abwärts.
Über das Tegelstal steigen wir ab, zuerst noch flach auf einem schönen neuen Forstweg, später wird der Weg aber arg steil, sodaß ich mir denke, weder mit dem Auto noch mit meinem Mountainbike möchte ich hier fahren müssen. Gott sei Dank sind wir auf dem Abstieg.
Bei der Tegestalhütte (935m) drehen wir nochmals nach links und gehen zuerst vorbei am Campingplatz zum Fernsteinsee. Endlich sind wir am Ziel…
Im Selbstbedienungsrestaurant laben wir uns mit einem Bier und einem Sandwich, während wir auf den Postbus warten und wieder mitten im Hier und Jetzt angekommen sind.
Die letzten sechs Tage waren eine wahre Bereicherung für mich, die Zeit mit meinem Papa war sehr schön, wir haben viel und gut gesprochen, und ich merke, daß mir diese gemeinsame Reise sehr gut getan hat. Danke dafür meinem Papa!
Tourendaten
Gesamtdauer: 6:40 h
Gesamtlänge: 26,9 km
Aufstieg: 1.170 m
Abstieg: 2.110 m
Max. Höhe: 2.441 m
Höhenprofil