Fünfte Etappe – Hanauer Hütte zur Muttekopfhütte
Gestern war schon ein relativ anstrengender Tag, aber heute wollen wir das nochmals toppen, wir wollen von der Hanauer Hütte in einem „Ratsch“ auf die Anhalter Hütte gehen. Nach dem Frühstück legen wir gleich los, es geht heute gleich am Anfang aufwärts.
Zuerst müssen wir auf das Galtseitenjoch (2.421m), einen Weg, den Papa und ich schon mal zum Teil gegangen sind, aber abbrechen mußten, da zu viel Schnee in den Toebel gelegen ist.
Nach einer guten Weile, die wir aufwärts gehen, erreichen wir endlich das Galtseitenjoch und kehren dem Angerletal den Rücken und steigen hinüber ins Fundaistal.
Über dem Joch wandelt sich die Landschaft komplett, geologisch interessante Gesteinsarten liegen überall im Gelände.
Durch das „Hinteres Kar“ erreichen wir die Kernstrecke für heute, die berüchtigten Kübelwände…
…brüchig, ausgesetzt und steil geht es bis hinauf zum Joch beim Muttekopf, diesen bekannten Gipfel nehmen wir dann auch noch gleich mit.
Vom Muttekopf (2.774m) haben wir eine fantastische Aussicht auf den Alpenhauptkamm, aber auch auf den Säuling, die Zugspitze, die Lechtaler und Allgäuer Alpen.
Hier ist es wunderschön. Da wir noch ein gutes Stück vor uns haben, dürfen wir nicht zu lange auf dem Gipfel verweilen.
Wir steigen hinunter zum Joch, doch anstatt den „richtigen“ Weg, nämlich die verschicherte (zweite) Rinne abzusteigen, entscheidet sich Papa, wohl zu enthusiastisch, die erste Rinne zu nehmen. Schon nach kurzem wissen wir, daß der Weg nicht richtig ist, aber rauf wollen wir nicht mehr.
Und ganz so schlimmer ist dieser Weg dann doch nicht. Ich scherze noch, daß wir die Herrenabfahrt genommen haben, während der Rest der Muttekopf-Besteiger die Damenabfahrt nehmen 🙂
Über einen schönen Steig erreichen wir die Muttekopfhütte (1.934m). Unsere Beine sind müde, wir entschließen uns (nicht ganz so) spontan, nicht mehr auf die Anhalter Hütte weiterzugehen, sondern hier zu bleiben.
Zimmer sind leider keine mehr vorhanden, aber das Lager schaut gut aus und wir beschließen, das Lager zu nehmen. Zur Stärkung bestellen wir ein Schnitzel. Eine riesige Portion wird uns mit Salat vorgesetzt, auch der Geschmack ist super.
Das Essen ist eine Wucht. Am Abend brauchen wir nicht mehr viel, eine Nudelsuppe und ein Gläschen Wein runden den Tag ab.
Die Nacht hingegen ist die Hölle, denn ein älterer Mann in unserem „Abteil“ schnarcht, was das Zeug hält. Gott sei Dank ist die Hütte aus massivem Holz, ansonsten hätte sie das wohl nicht ausgehalten. Die halbe Nacht liegen wir wach im Schlafsack, dann übermannt uns doch schlußendlich der Schlaf.
Tourendaten
Gesamtdauer: 4:20 h
Gesamtlänge: 12,1 km
Aufstieg: 1.142 m
Abstieg: 1.138m
Max. Höhe: 2.723 m
Höhenprofil