Nachdem wir jetzt schon das dritte Mal den Plan gefasst haben, den Steingrubenkogel zu besteigen, schaut heute das Wetter richtig gut aus. Es ist zwar sehr heiß, aber in der Höhe kühlt es schon ab, so unsere Hoffnung. Mit dem Auto geht’s über die Mautstraße zur Kemater Alm. Am Weganfang steht zwar, dass der Weg währen des Tages gesperrt ist, aber wir riskieren die Fahrt. Und ohne Probleme kommen wir bis zur Alm. Unterwegs sehen wir auch den Grund der Sperre: Der Weg wird zur Zeit saniert.
Von der Kemater Alm gehen wir hinauf zum Adolf-Pichler-Haus. Dort sitzen ein paar Wanderer und schauen uns verwundert an. „Wo geht ihr noch hin, um diese Uhrzeit“, werden wir gefragt. Nachdem Alfons unser Ziel bekannt gibt, lösen wir staunen aus. Na, denen werden wir´s schon zeigen…
Das nächste Etappenziel ist die Alpenclub-Scharte, die wir nach ca. 40min. erreichen.
Dort ziehen wir unser Klettersteigset an, dann geht es in den kurzen, aber landschaftlich sehr schönen Steig hinauf zum Steingrubenkogel. „Little-Brenta“ wird diese Ferrata auch genannt, und wirklich zieht der schön angelegte Steig zwischen Türmchen und Bändern hinauf zum Gipfel.
Ein Blick zum Himmel lässt nichts Gutes erahnen, in den letzten Minuten sind dunkle Wolken auf dem Himmel aufgezogen, nicht lange, dann ist die Sonne auch weg. Windig war’s schon vom Start weg, ein warmer Südföhn bläst uns stetig um die Ohren. Da das vermeintliche Gewitter aber noch sehr weit weg ist und eher Richtung Karwendel zieht, beschließen wir weiterzugehen.
Schöne Ausblicke ins Stubai und ins Senderstal belohnen uns für die Aufstiegsmühe, schon bald stehen wir auf dem Gipfel.
Der Ausblick ist grandios, das Wetter leider nicht. Daher beschließen wir, rasch wieder abzusteigen, damit wir nicht nass werden.
In einem Klettersteig zu hudeln, ist keine gute Idee, daher gehen wir rasch, aber konzentriert wieder den gleichen Weg retour zur Alpenclub-Scharte. Dort entledigen wir uns des Klettersteigsets, dann kommt ein richtig lustiger Teil der Tour… eine schöne Schottereise, die von der Scharte hinab, fast bis zum Adolf-Pichler-Haus hinunterreicht.
Obwohl ich das schon lange nicht mehr gemacht habe, geht das Laufen im feinen Schotter sehr gut, Staubwolken markieren unseren Weg ins Tal. Viel zu schnell ist das Vergnügen auch schon wieder vorbei, ich muss meine Schuhe von den eingesammelten Steinen befreien.
Alfons hat in weiser Voraussicht zwei Dosen Bier mitgenommen, die wir nun am Ausläufer der Reise genießen. Über der Reiterspitze bei Seefeld zucken die ersten Blitze. Gut so, wir sind eh schon in Sicherheit.
Beim Adolf-Pichler-Haus ist nichts mehr los, die Wirtin ist gerade beim Aufräumen. Wir beschließen, in der Kemater Alm noch einzukehren und die wunderbare Tour mit einem Weizen ausklingen zu lassen.
Das war mal wieder eine feine Tour, einzig die kurze Gipfelrast war Schade… ein Grund mehr, wieder mal auf den Steingrubenkogel zu steigen.
Tourendaten
Gesamtlänge: 8,33 km
Gesamtdauer: 3:20 h
Höhenmeter: 985 m
Wetter: erst strahlend schön, dann gewittrig