Dem Wetterbericht zum Trotz beschließe ich heute zur Kriegerkapelle in Rinn aufzusteigen. Heuer war ich noch nicht bei diesem wunderschönen Aussichtspunkt, daher wird es wieder mal Zeit, denke ich mir…

Mit dem Postbus fahre ich nach Rinn, vom Kirchplatz aus steige ich über den Rinner Almensteig, der auch manchmal die Rodelbahn von der Rinner Alm kreuzt, auf.

In Rinner Wald liegt schon ein wenig Schnee…

… dennoch gibt es abgesehen von mir noch andere unbelehrbare Spezies, die es nochmals wissen wollen… oder liegt hier beim Eierschwammerl nur verpatztes Timing vor?

Der Schwammerlsack bleibt heute im Rucksack, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ausbeute heute groß würde. Durch den düsteren Wald, an den lichteren Stellen liegen bis zu 15 cm Schnee, erreichte ich die Rinner Alm (1.394 m).

Der Wald lichtet sich und ich stehe wieder mal vor der schönen Alm.


Nur kurz pausiere ich hier, denn mein Weg führt mich heute noch ein wenig höher. Der Steig führt direkt hinter der Alm weiter, ein Stück entlang der Forststraße…

Schöne Details wie farbige Eiszapfen, die die Farbstoffe aus dem Moos ausgelaugt haben, liegen direkt am Weg.

Auch die Waldbauern nutzen den ersten Schnee, wohl wegen der Gleiteigenschaften. Der Weg ist zwar nicht gesperrt, aber doch muss ich mir einen Weg über die Holzstämme suchen…

Nach diesem Engpass stelle ich fest, dass ich wohl der Erste bin, der nach dem Schneefall die Kriegerkapelle besucht. Ich darf spuren. Nicht besonders anstrengend, da der Schnee sehr locker ist, aber teilweise ist der Untergrund unangenehm rutschig.

Schließlich erreiche ich den höchsten Punkt meiner heutigen Wanderung, die Kriegerkapelle auf 1.739 m.

Nach einer kurzen Andacht in der Kapelle genieße ich den Ausblick auf mein Dorf, das Mittelgebirge und auch die Landeshauptstadt. im Hintergrund sieht man das wilde Karwendel.

Ich finde ein trockenes Plätzchen, hier lasse ich mich nieder und genieße eine feine Brotzeit mit Käse, Wurst, Ei, selbst gemachtem Brot und heißem Tee. So lässt sich sogar die ungewohnte Kühle aushalten.

Lange halte ich es dennoch nicht aus, mein weiterer Weg führt mich ein Stück am Aufstiegsweg zurück, dann zweige ich zur Aldranser Alm.

Heuer war Hüttenwirtin Gitti zum 3ten und letzten Mal auf der Alm, ein nettes Abschiedsschild, bei dem sie sich bei den Gästen bedankt, erinnert daran.

Ich nehme den kurzen, steilen Weg von der Alm talwärts. Teilweise ist der Steig und dem Schnee nur zu erahnen, aber je tiefer ich komme, desto weniger „weiße Pracht“ hemmt den Abstieg.

Im unteren Bereich zieht plötzlich eine düstere Nebelbank durch den Wald… eine gespenstische Stimmung macht sich breit!

Der Nebel ist nur von kurzer Dauer, schon bald wieder reißt es auf… aber richtig schön ist es sowieso den ganzen Tag nicht gewesen.

Wie schon bei den letzten Malen steige ich von der Aste direkt nach Aldrans ab. Ein kurzer Blick auf den Busfahrplan zeigt mir, dass ich zu Fuß schneller im Dorf bin.

Eine gemütliche Tour vor der Haustüre… bei ein wenig mehr Schnee bin ich dann mit den Schneeschuhen unterwegs… darauf freue ich mich schon!
Tourendaten
Gesamtdauer: 3:50 h
Gesamtlänge: 14,24 km
Höhenmeter: ∆ 892 m / ∇ 1.066 m
Wetter: bewölkt, kalt, trocken

